Pauli-Affäre:Der Spitzel, der keiner war

Stoibers Ex-Büroleiter soll einst der aufmüpfigen Landrätin Pauli hinterherspioniert haben. Jetzt wird er von dem Vorwurf freigesprochen.

Michael Höhenberger, Ex-Büroleiter von Ministerpräsident Edmund Stoiber, ist von dem Spitzelvorwurf gegen die Landträtin Gabriele Pauli freigesprochen worden, berichtet die Bild.

Michael Höhenberger, Ex-Büroleiter von Stoiber, wird vom Spitzel-Vorwurf freigesprochen. (Foto: Foto: dpa)

Höhenberger hatte im Dezember sein Amt als Büroleiter aufgegen und gegen sich selbst ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Der Vorwurf: Er soll die Fürther Landrätin Gabriele Pauli bespitzelt und sich telefonisch in ihrem Bekanntenkreis nach pikanten Details über ihr Privatleben erkundigt haben.

Unter anderem soll sich Höhenberger danach erkundigt haben, ob sie "ein Alkoholproblem" habe.

Jetzt ist das zuständige Landesanwaltschaft laut Bild-Bericht zu dem Ergebnis gekommen: Ministerialdirektor Höhenberger habe sich keines Dienstvergehens schuldig gemacht.

Die Zeitung zitiert die Landesanwaltschaft mit den Worten: "Der Beamte hat die Achtungs- und Vertrauenswürdigkeit in Bezug auf seine dienstliche Tätigkeit nicht verletzt." Für Höhenberger bedeutet der Freispruch, dass er weiterhin in der Staatskanzlei arbeiten kann.

Im Vorfeld der Spitzelaffäre hatte Pauli mehrfach öffentlich gefordert, Stoiber solle bei der Landtagswahl 2008 nicht mehr als Ministerpräsident antreten, und damit den Stein ins Rollen gebracht, der im Januar zur Rücktrittserklärung von Edmund Stoiber geführt.

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