Patt in Bayern:Umfrage sieht CSU und Opposition gleichauf

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Muss sich Christian Ude mit den Piraten verbünden? Erstmals könnte die Partei laut einer Umfrage in den bayerischen Landtag einziehen. Die CSU liegt demnach eineinhalb Jahre vor der Landtagswahl wieder bei 46 Prozent - für eine Mehrheit reicht es aber nicht.

Eineinhalb Jahre vor der Landtagswahl in Bayern liegen CSU und Opposition laut einer Umfrage in der Wählergunst gleichauf. Die CSU kommt darin auf 46 Prozent. Wegen der Schwäche der FDP, die momentan mit zwei Prozent einen Einzug in den Landtag klar verpassen würde, hätte die schwarz-gelbe Koalition allerdings keine Mehrheit. Das ergab eine Emnid-Umfrage im Auftrag des Focus.

Einem möglichen Bündnis aus SPD, Grünen und Freien Wählern fehlen demnach im Moment mit zusammen 41 Prozent mehrere Prozentpunkte für einen Machtwechsel: Die Sozialdemokraten mit ihrem designierten Spitzenkandidaten Christian Ude erreichen 20 Prozent, die Grünen 13 Prozent, die Freien Wähler würden mit acht Prozent erneut den Einzug ins Parlament schaffen. Darin wäre mit fünf Prozent erstmals auch die Piratenpartei vertreten.

CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt sieht den Kurs seiner Partei durch die Umfrage bestätigt. "Es steht damit 46 zu 41 für die CSU gegen Udes Dreierbündnis", sagte er. Das sei "eine klare Bestätigung für die Seehofer-Regierung und ein kräftiger Dämpfer für Ude".

Piraten-Landeschef: Tolerierung von Minderheitsregierung denkbar

Der bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) reagierte gelassen auf das anhaltende Umfragetief seiner Partei. Er sei "ganz sicher", dass die FDP bei der Landtagswahl im Herbst 2013 erfolgreich sein werde, sagte Zeil im Bayerischen Fernsehen. Denn Bayern stehe "so gut da wie noch nie". Und bei der Wahlentscheidung "werden die Bürger auch sehen, was wir geleistet haben".

Ude ließ im offen, inwieweit für ihn auch ein Bündnis mit den Piraten denkbar ist: Es sei noch zu wenig von der Partei bekannt, um sie beurteilen zu können, sagte er. Der bayerische Landesvorsitzende der Piratenpartei, Stefan Körner, kann sich dagegen vorstellen, nach der Landtagswahl 2013 einem Dreierbündnis aus SPD, Grünen und Freien Wählern zur Macht zu verhelfen.

"Für uns ist denkbar, eine Minderheitsregierung zu tolerieren und zu sagen: Wenn ihr vernünftige Politik macht, bekommt ihr unsere Stimmen", sagte Körner am Rande des Piratenparteitages in Straubing. Grundsätzlich sei er für fast alle Bündnisse offen. "Das einzige, was sich für mich relativ klar abzeichnet ist, dass die CSU Positionen vertritt, die sehr konträr zu dem sind, was wir uns vorstellen."

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