Passau:Luxuriöser Umbau für den Bischof

Der Passauer Bischof Wilhelm Schraml gerät in die Kritik: Für 500.000 Euro baut das Bistum laut einem Magazinbericht derzeit ein Palais um - Schramls Alterswohnsitz.

Der Passauer Bischof Wilhelm Schraml lässt sich seinen Alterswohnsitz offenbar für viel Geld renovieren. Das berichtet Der Spiegel. Für 500.000 Euro baue das Bistum in dem oberbayerischen Wallfahrtsort Altötting derzeit ein Palais um - ganz in der Nähe der von Pilgern verehrten Schwarzen Madonna.

Nahe bei der Schwarzen Madonna: Bischof Wilhelm Schraml (Foto: Foto: dpa)

280 Quadratmeter seien für die bischöfliche Wohnung vorgesehen. Außerdem solle es einen Gästebereich und ein Apartment für die Haushälterin geben. Im Palais befindet sich auch ein Pilgermuseum von Papst Benedikt XVI., das Schraml für 3,3 Millionen Euro habe herrichten lassen.

In einem Brief an den Papst und das Ordinariat in Passau fordert die neugegründete Gruppe "Besorgte Christen" den Rückzug des Bischofs vom Amt, wie der Spiegel berichtet. Die Vereinigung wirft Schraml auch vor, die Mitarbeit der Laien zu missachten und selbstherrliche Personalentscheidungen zu treffen.

Die Kosten für den Altersruhesitz werden nach Spiegel-Informationen aus einer Sonderkasse des Bischöflichen Stuhls bezahlt. Sie seien nicht unverhältnismäßig, zitiert das Magazin einen Bistumssprecher. Außerdem werde der 74-jährige Schraml erst zu gegebener Zeit entscheiden, ob er tatsächlich nach Ende seiner Amtsperiode aus Passau nach Altötting umzieht.

Das Bistum war am Samstag für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

© dpa/grc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: