Oberfranken:Hakenkreuze im Unterricht

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Die Vorwürfe gegen eine Schulleiterin in Kulmbach wiegen schwer: Dass sie Kinder Hakenkreuze malen lies, ist nur einer davon. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Nachdem sie angeblich Hakenkreuze im Unterricht malen ließ, ist eine Lehrerin aus Kulmbach ins Visier der Justiz geraten. Die Staatsanwaltschaft in Bayreuth bestätigte am Dienstag Medienberichte, wonach gegen die Leiterin einer Grundschule wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt wird.

Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen eine Lehrerin aus Kulmbach - angeblich lies sie Kinder Hakenkreuze malen. (Foto: Foto: dpp)

Bis zur Aufklärung der Vorwürfe wird die 59-Jährige nach Angaben der Regierung von Oberfranken nicht mehr im Schuldienst eingesetzt. Nach massiven Protesten hatte die Regierung die Abordnung der Frau an die Schule im benachbarten Burgkunstadt (Landkreis Lichtenfels) zurückgenommen. Der Leitende Oberstaatsanwalt Thomas Janovsky bestätigte am Dienstag die Aufnahme von Ermittlungen.

Die Lehrerin war nach massiven Beschwerden von Eltern über ungewöhnliche Unterrichtsmethoden von der Grundschule in Kulmbach abberufen worden. Die Kinder hätten sich in der Pause nicht frei bewegen und nur klassenweise die Toiletten benutzen dürfen. Zur Bestrafung hätten sich Kinder auf einen roten Punkt auf dem Schulhof stellen müssen.

"Wir wollen diese Dame hier nicht haben"

Der Bürgermeister von Burgkunstadt, Heinz Petterich (FWG), hatte nach eigenen Angaben in der Vorwoche aus den lokalen Medien erfahren, dass die Frau die Leitung der Hauptschule in der nur zehn Kilometer von ihrem bisherigen Dienstsitz entfernten Gemeinde übernehmen soll. "Ich habe sofort dem Schulamt und der Regierung deutlich gemacht, dass wir die Dame hier nicht haben wollen", sagte Petterich am Dienstag.

Er habe sogar damit gedroht, der Lehrerin Hausverbot zu erteilen oder die Schule zuzusperren. Erst am letzten Ferientag habe die Regierung von Oberfranken die Abordnung dann zurückgenommen.

Regierungssprecherin Andrea Weustink warnte am Dienstag vor einer Vorverurteilung der umstrittenen Lehrerin. Nach ihren Angaben war das Verhältnis zwischen der Schulleitung und den Lehrkräften in Burghaig zerrüttet. Weustink widersprach jedoch Berichten, denen zufolge die 59-Jährige suspendiert worden sei.

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