Oberbayern:Zug rast gegen LKW

Ein unbeschrankter Bahnübergang hat sich in Oberbayern als Todesfalle erwiesen. Ein Milchtankwagen wurde von einem Regionalzug erfasst und komplett zerrissen.

Beim Zusammenstoß eines Milchtanklastwagens mit einer Regionalbahn sind am Samstag bei Soyen im Landkreis Rosenheim ein Mensch getötet und zwölf verletzt worden. Der Lastwagen-Fahrer wollte einen Bahnübergang überqueren und übersah dabei wohl die herannahende Regionalbahn. Sein Lkw prallte mit der Bahn zusammen, der Fahrer wurde durch das Fenster in den Zug hinein geschleudert. Der 37-Jährige starb sofort.

Die Faherkabine des Lasters wurde abgerissen. (Foto: Foto: ddp)

Auch im Zug waren die Auswirkungen verheerend. Der Lokführer und ein Fahrgast mussten mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Zehn weitere der ungefähr 30 Passagiere erlitten leichtere Verletzungen, wie die Polizei mitteilte. Viele wurden durch den plötzlichen Aufprall von den Sitzen gerissen und gegen die Zugfenster und Innenwände geschleudert.

Der Unfallort bot ein Bild der Verwüstung. Die Fahrerkabine des Milchlasters wurde komplett abgerissen und rund 50 Meter weit geschleudert. Der große Milchtank lag umgekippt am Bahnübergang.

Über der schrecklichen Szenerie lag Geruch von frischer Milch. Auch an der völlig verbeulten Front des roten Triebwagens waren einige Milchspritzer zu sehen. Viele Fenster waren zersplittert und nach außen gedrückt. Zahlreiche Helfer von Feuerwehr und Rotem Kreuz kümmerten sich um die Bergung und Versorgung der Verletzten.

Ob allein die Unachtsamkeit des Mannes oder auch ein technischer Defekt an der Lichtzeichenanlage des unbeschrankten Bahnübergangs den Zusammenstoß verursacht hat, untersuchen nun im Auftrag der Staatsanwaltschaft ein technischer Sachverständiger und ein Experte der Deutschen Bahn AG. Der Sachschaden wird auf fast eine Million Euro geschätzt.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: