Niederbayern:13-Jähriger stellt Sprengstoff her

Bei einer Wohnungsdurchsuchung haben Beamte mehrere hundert Gramm Sprengstoff gefunden. Sowohl die Substanzen als auch die Anleitung waren frei zugänglich.

Ein 13-jähriger Junge aus dem niederbayerischen Rotthalmünster hat aus frei käuflichen Substanzen einen hochexplosiven Sprengstoff hergestellt. Experten des Bayerischen Landeskriminalamtes und der Kripo Passau fanden bei einer Durchsuchung am Wohnsitz des Jungen 300 Gramm der Substanz, wie die Polizei mitteilte.

In Niederbayern hat ein 13 Jahre alter Junge selbständig Sprengstoff gebastelt. (Foto: Foto: sueddeutsche.de)

Die Anleitung dafür hatte er sich vermutlich aus dem Internet heruntergeladen. Die Ermittler haben mit dem 13-Jährigen, der sich derzeit im Urlaub auf Gran Canaria befindet, telefoniert.

Um den Sprengstoff im Garten des Wohnsitzes unschädlich zu machen, mussten zehn umliegende Wohnhäuser für etwa eine Stunde geräumt werden. Ein Transport des Selbstlaborats sei zu gefährlich gewesen, hieß es.

Auf den Sprengstoff, dessen Substanzen in Apotheken gekauft werden können, stießen die Beamten bei Ermittlungen wegen Schmierereien verbotener Nazizeichen an einem stillgelegten Wehr eines Baches.

Dabei kam die Polizei zwei 13-jährigen Schülern aus dem Gemeindegebiet Rotthalmünster auf die Spur. Bei der Befragung gab einer der Schüler an, sein Mittäter habe zu Hause Sprengstoff mit der Bezeichnung HTMD (Hexamethylentriperoxiddiamin)hergestellt. Er wolle testen, ob er damit einen Laternenmast sprengen könne.

Laut Polizei äußerte der 13-Jährige in dem Telefonat, er habe vor einigen Monaten ein kleines Fläschchen mit dem Selbstlaborat im Bereich Rotthalmünster in den Kößlarner Bach geworfen. Die kleine Flasche wurde bislang nicht aufgefunden. Die Suche nach dem Fläschchen mit dem explosiven Inhalt soll bei Tageslicht fortgesetzt werden.

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