Edmund Stoiber will nach seinem Rücktritt als bayerischer Ministerpräsident und CSU-Chef erst einmal am Sonntag ins Bierzelt gehen. "Zuerst muss ich eine wichtige Erklärung abgeben und dann gehen meine Frau und ich gemeinsam mit der Mannschaft des FC Bayern aufs Oktoberfest", sagte Stoiber dem Münchner Merkur. Auf die Frage, ob es ihm schwer falle, loszulassen, sagte der scheidende Regierungschef: "Das tut es nicht, ganz ehrlich. Denn ich gehe zufrieden aus meinen Ämtern."
Auf dem CSU-Parteitag am Freitag und Samstag wird der Nachfolger Stoibers als CSU-Chef gewählt. Stoiber hatte im Januar nach erheblichem Druck aus der CSU seinen Rückzug für Ende September angekündigt.
Stoiber sagte, er wolle in Zukunft deutlich mehr Freizeit haben als bisher: "Ich freue mich darauf, wieder mehr persönliche Freiheit und Zeit für die Familie zu haben. Ich möchte vor allem meine Wochenenden in Zukunft völlig frei halten von Terminen." Mit der Entscheidung über neue Aufgaben wolle er sich erst befassen, "wenn ich die Staatskanzlei am 9. Oktober an meinen Nachfolger Günther Beckstein übergeben habe".
Er habe "eine Reihe von Angeboten zum Beispiel aus Sport und Wirtschaft" auf dem Tisch, sagte der CSU-Politiker. "Selbst Redneragenturen haben sich schon gemeldet. Ich werde mich aber jetzt nicht in neue Jobs stürzen, um möglichst viel Geld zu verdienen", sagte er.