Mordfall Volkenschwand:35-Jähriger festgenommen

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Im Doppelmord von Volkenschwand hat die Polizei einen 35 Jahre alten Mann festgenommen - er steht im Verdacht, an der Tat beteiligt gewesen zu sein.

In den Mordfall von Volkenschwand kommt Bewegung: Gegen einen 35 Jahre alten Mann aus München besteht Angaben der Polizei zufolge der dringende Verdacht der Tatbeteiligung. Der aus Osteuropa stammende Mann soll am 18. November zusammen mit einem Komplizen in dem zur Gemeinde Volkenschwand gehörenden Weiler Straß im Kreis Kelheim einen querschnittsgelähmten 55-jährigen Finanzmakler und dessen 53-jährige Frau ermordet haben.

Mordfall von Volkenschwand: Die Polizei hat einen 35 Jahre alten Mann festgenommen - es besteht dringender Tatverdacht. (Foto: Foto: dpa)

Dem im Rollstuhl sitzenden Mann wurde die Kehle durchgeschnitten, seine Frau wurde mit einem Kopfschuss aus nächster Nähe getötet. Der zufällig anwesenden 32 Jahre alten Haushaltshilfe schossen die Täter zweimal ins Gesicht. Sie wird nach wie vor im Universitätsklinikum Regensburg behandelt und hat nach Angaben der Polizei keinerlei Erinnerung an die Tat.

Im Zusammenhang mit dem Verbrechen war es am Dienstag zu Durchsuchungen von Wohnungen im Landkreis Freising, in München, Lörrach und Hamburg gekommen, an denen teilweise auch schwer bewaffnete Einsatzkräfte von Mobilen Einsatzkommandos beteiligt waren. Im Mittelpunkt des polizeilichen Interesses stand dabei eine 30 Jahre alte, aus Osteuropa stammende Frau, die inzwischen im Landkreis Freising zu Hause ist und früher im Büro des getöteten Finanzmaklers beschäftigt war.

Bei der Razzia wurden nach Polizeiangaben sechs Personen vorläufig festgenommen, die allesamt ebenfalls einen Migrationshintergrund haben und aus dem unmittelbaren Umfeld der 30-Jährigen stammen. Gegen den 35-jährigen Münchner, der der Liebhaber der 30-jährigen Frau gewesen sein soll, habe sich der Tatverdacht bei den Vernehmungen bestätigt. Alle übrigen Verdächtigen wurden nach ihren Aussagen wieder auf freien Fuß gesetzt, weil es keine hinreichenden Gründe für Haftbefehle gegeben habe, hieß es.

Die Polizei hatte schon früher den Verdacht, dass die Täter möglicherweise aus Osteuropa stammen könnten, weil bei dem Doppelmord Munition verwendet worden war, die nur in früheren Ostblock-Staaten erhältlich ist. Zunächst hatte die 30-köpfige Sonderkommission diesen Verdacht aber nicht erhärten können.

Keine Aufschlüsse hatte auch die Öffentlichkeitsfahndung nach verschiedenen Wertgegenständen erbracht, die aus dem Haus des Ehepaars verschwunden waren. Weder eine auffällige Luxus-Herrenarmbanduhr noch wertvolle Brillant-Ohrstecker und anderer Familienschmuck sind bislang aufgetaucht. Auch bei den Wohnungsdurchsuchungen vom Dienstag wurden diese Beweismittel laut Polizei nicht gefunden.

© ddp-bay/Ann Hauer/bica - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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