LKW in Brand:"Der Fahrer hat einen lauten Knall gehört"

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Das hätte ganz schön schief gehen können: Ein Laster mit 19 Tonnen Butangas an Bord fing Feuer - mitten auf der Autobahn.

Ein brennender Gefahrguttransporter auf der Autobahn A 9 hat den Auto- und Bahnverkehr zwischen München und Nürnberg am Donnerstag zum Erliegen gebracht. Wegen der hohen Explosionsgefahr waren die Autobahn zwischen Denkendorf und Altmühltal und die angrenzende ICE-Trasse zeitweise komplett gesperrt.

Der LKW wurde mit Schaum gekühlt, um die Explosionsgefahr zu bannen. (Foto: Foto: dpa)

Das mit 19 Tonnen Butangas beladene Fahrzeug fing vermutlich durch einen technischen Defekt Feuer, wie die Polizei in München mitteilte. Die Ermittlungen über die Ursache dauerten am Nachmittag noch an. Den Angaben zufolge wurde niemand verletzt. Der Schaden am Transporter wird auf 150.000 Euro geschätzt.

Der 31 Jahre alte Fahrer aus Ingoldstadt war in Richtung Nürnberg unterwegs. "Der Fahrer hat einen lauten Knall gehört", berichtete ein Polizeisprecher. Der 31-Jährige habe sich umgedreht und hinter sich an der Zugmaschine Flammen entdeckt.

Der Kraftfahrer habe sofort das Fahrzeug gestoppt, sich in Sicherheit gebracht und die Polizei alarmiert. Kurz darauf habe das Führerhaus gebrannt. Der in Ingolstadt mit Butangas befüllte Tank hielt den Flammen jedoch stand, so dass eine befürchtete Explosion ausblieb.

Beide Fahrbahnen und ICE-Strecke gesperrt

Beide Fahrbahnen sowie die nahe gelegene ICE-Strecke mussten komplett gesperrt werden. Es bildeten sich in beide Richtungen kilometerlange Staus. Die Feuerwehr brachte das Feuer zwar nach rund einer Stunde unter Kontrolle und gab eine Fahrbahn wieder frei.

Doch wegen der Explosionsgefahr musste der Lastzug anschließend noch mit Schaum gekühlt werden. "Es sieht so aus, als ob die Hülle des Fahrzeugs gehalten hat und kein Gas ausgetreten ist", sagte ein Polizeisprecher.

Das Führerhaus sei vollkommen ausgebrannt - zum Glück hätten die Flammen nicht auf die 19 Tonnen Butangas übergegriffen. "Man kann nur spekulieren, was dann passiert wäre", sagte der Polizist.

Das Butangas wurde in ein Ersatzfahrzeug umgepumpt. Neben zahlreichen Polizeibeamten waren 60 Feuerwehrkräfte sowie 20 Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks im Einsatz. Erst am Mittag konnte auch die Fahrbahn Richtung Nürnberg wieder freigegeben werden.

Die Bergung des Fahrzeugs dauerte am Nachmittag jedoch noch an, teilte der Sprecher mit. Die Ursache des Brandes soll ein Gutachter klären. Möglicherweise hatte ein defekter Hydraulikschlauch das Feuer verursacht.

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