Lebensretter Masi:"Bloß raus aus dem Auto mit den Leuten"

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Schwerer Unfall auf der A9 bei Bayreuth: Ein Auto brennt, zwei Menschen sind eingeschlossen. Michael Masi rettete dem Paar das Leben.

Simone Schubert

Das Paar, das sich am Dienstagabend auf der Autobahn A9 bei Bayreuth bei einen schweren Unfall mit seinem Wagen überschlug, hatte großes Glück: Michael Masi, 34, der als erster Zeuge am Unfallort war, half den beiden Verletzten aus ihrem brennenden Wagen. Als Held will der Retter aus Auerbach aus der Oberpfalz aber nicht dargestellt werden.

Das Auto des Ehepaars stand lichterloh in Flammen. Dennoch zögerte Michael Masi nicht, die Insassen zu retten. (Foto: Foto: Polizei)

SZ: Sie haben zwei Menschen aus einem brennenden Wagen gezogen...

Michael Masi: Nein, nein, das wurde in der Presse falsch dargestellt. Ich hab' die nicht wirklich rausgezogen. Ich habe der Dame geholfen, die war auf der Fahrerseite leicht eingeklemmt. Der Mann lag schon neben dem Auto, allerdings war er schwer verletzt. Den habe ich dann mit einem anderen Helfer vom brennenden Auto weggezogen. Auch dass ich angeblich meine Personalien nicht abgegeben habe, stimmt nicht. Ich war am Unfallort, bis die Verletzten abtransportiert waren.

SZ: Das ist trotzdem bewundernswert. Hatten Sie denn keine Angst davor, dass das Auto explodiert? Die Polizei sagt, dass es sogar ein Wagen mit Gastank gewesen sei.

Masi: In dem Moment denkt man wenig nach, das ist wie eine Kurzschlussreaktion. Man denkt: Bloß raus aus dem Wagen mit den Leuten! Es kam mir aber schon ein bisschen wie im Film vor, dass das Auto sofort zu brennen angefangen hat. Das war dramatisch.

SZ: Sie waren der Erste an der Unfallstelle?

Masi: Ja. Das Auto ist zirka 100 Meter vor mir ins Schleudern gekommen, an die Mauer geprallt und hat sich überschlagen. Dann ist es sofort in Flammen aufgegangen. Ich war der Erste dort, aber ein anderer Zeuge hat auch sofort geholfen.

SZ: Wie geht es dem verletzten Paar jetzt?

Masi: Da krieg' ich leider überhaupt nichts raus. Aber es würde mich schon interessieren.

SZ: Für diese Rettungsaktion könnten Sie ja mit der Lebensrettermedaille ausgezeichnet werden.

Masi: Das würde mich schon ehren. Aber eigentlich ist es selbstverständlich, dass man hilft. Für mich total normal. Einen großen Rummel um meine Person will ich nicht haben.

SZ: Und wie fühlt man sich als Lebensretter?

Masi: Also, das ist ja nichts Tagtägliches, dass man einen Unfall so hautnah mitkriegt. Die Bilder gehen mir die ganze Zeit durch den Kopf.

© SZ vom 27.06.2008 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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