Bei den schweren Krawallen am Rande der Anti-G8-Demonstration in Rostock sind nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei (GdP) auch mehr als 40 Polizisten aus Bayern verletzt worden. Acht von ihnen trugen so schwere Verletzungen davon, dass sie dienstunfähig sind, teilte die GdP Bayern in München mit.
Insgesamt seien rund 1500 Polizisten aus dem Freistaat in Mecklenburg-Vorpommern zur Unterstützung im Einsatz, davon 1200 Bereitschaftspolizisten "an vorderster Front", sagte der Sprecher des bayerischen Innenministeriums, Michael Ziegler.
Der GdP-Landesvorsitzende Harald Schneider kritisierte, das Konzept der Deeskalation sei nicht aufgegangen. Es sein Fehler gewesen, im Vorfeld des G8-Gipfels auf Vorkontrollen zu verzichten. Dadurch sei es Gewalttätern ermöglicht worden, bewaffnet zu den Demonstrationsorten zu gelangen.
Insgesamt waren bei den Ausschreitungen am Samstag fast 1000 Personen verletzt worden. Die Polizei berichtete von 433 Verletzten, 30 von ihnen schwer. Auf Seiten der Demonstranten wurden nach Angaben der Veranstalter mindestens 520 Personen verletzt, davon 20 schwer.
Bei den G8-Krawallen schwer verletzte Polizisten sollen sich auf Kosten der Stiftung der Deutschen Polizeigewerkschaft in Oberbayern erholen können. Die Stiftung bietet die Nutzung ihrer Einrichtungen in Lenggries-Fall an.
Der Stiftungsvorsitzende Berend Jochem kritisierte, durch Versagen der Politik würden Einsatzkräfte verheizt und Polizisten buchstäblich zu "Prügelknaben der Nation" gemacht. "Um die unverschuldet in Not geratenen Helfer kümmern wir uns", versicherte Jochem.
Ziel der 1997 gegründeten Stiftung der Deutschen Polizeigewerkschaft ist es, verletzten oder traumatisierten Beamten der Sicherheitsbehörden in ihren Erholungsstätten Hilfe zu gewähren. Die Häuser und Appartements böten die Möglichkeit der Regeneration und Entspannung.