Kommunalwahl 2008:Wahlen im Landkreis Ebersberg

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Bei den Landratswahlen im Landkreis Ebersberg liegt das vorläufige Endergebnis vor: Amtsinhaber Gottlieb Fauth (CSU) wurde bestätigt. Wer die Bürgermeisterwahlen in den einzelnen Gemeinden gewonnen hat, erfahren Sie durch einen Klick auf die interaktive Karte.

Wahlergebnis

CSU: Gottlieb Fauth: 52,79 % (als Amtsinhaber bestätigt) SPD: Ralf Kirchner: 20,53 % Grüne: Waltraud Gruber: 18,17 % FDP: Jan Hoyer: 8,50 %

Die Wahlbeteiligung lag bei 63,20 %.

Gottlieb Fauth büßt kräftig Stimmen ein

Von Eberhard Rienth

Erst um 20.40 Uhr hat Gottlieb Fauth am Sonntagabend den Sitzungssaal im Landratsamt betreten. Mit 52,79 Prozent gegenüber 59,35 vor sechs Jahren hatte der Landrat lange Zeit eine Stichwahl befürchten müssen. Auch SPD-Kandidat Ralf Kirchner verlor gegenüber 2002 und musste sich mit 20,53 Prozent begnügen. Waltraud Gruber von den Grünen erzielte mit 18,17 Prozent einen Achtungserfolg. Jan Hoyer (FDP) kam auf 8,50 Prozent.

Mit Ehefrau Susanne und seinen beiden Töchtern war der Landrat schon ziemlich früh durch einen Nebeneingang in das Landratsamt gekommen. Drinnen im Sitzungssaal befanden sich bereits CSU-Kreisgeschäftsführer Peter Fleischer, CSU-Bezirksrat Thomas Huber, Sozialministerin Christa Stewens und etwas später auch Fauths Stellvertreter Walter Brilmayer sowie Vaterstettens Bürgermeister Robert Niedergesäß, der Sprecher der CSU-Kreistagsfraktion. Etwas weiter weg saßen die SPD-Landtagsabgeordnete Bärbel Narnhammer und ein größeres Grüppchen grüner Landkreisprominenz.

Er sei mit seiner Prognose näher an der Realität gelegen als viele andere, erklärte Fauth, als das Ergebnis feststand. 50 plus x habe er vorhergesagt. Über die 52,79 Prozent freue er sich, obwohl es spannend geworden sei. "Aber es hat ja auf Anhieb geklappt." Den Rückgang um 6,56 Prozent sah Fauth mehr einem bayernweiten Trend geschuldet. Bei sich selbst sehe er keinen Fehler. "Ich hänge nun einmal mein Fähnchen nicht nach dem Wind", war seine einzige Andeutung, dass er für die Stimmenverluste auch selbst Verantwortung übernimmt.

Waltraud Gruber war dagegen überglücklich. Mit mehr als zehn Prozent habe sie gerechnet, "zwölf Prozent wären schon super gewesen, die 18,17 Prozent jetzt sind absolute Spitze", zeigte sich die Grüne überwältigt. Das Ergebnis bestätige die stete Arbeit der Grünen im Kreistag und beweise, "dass unsere politischen Ziele angenommen werden, nicht nur der Klimaschutz". Die Grünen seien jetzt endgültig eine etablierte Kraft und aus dem politischen Kräftespiel im Landkreis nicht mehr wegzudenken. "Ich bin sehr optimistisch, dass wir in den nächsten sechs Jahren im Kreistag noch viel mehr bewegen können."

SPD-Kandidat Ralf Kirchner zeigte sich von seinem Stimmenverlust von 2,55 Prozent enttäuscht, hob aber zugleich das gute Abschneiden Grubers vor allem im ländlichen Raum heraus. "Gottlieb Fauth muss im neuen Kreistag mit einer starken rot-grünen Opposition rechnen", kündigte Kirchner an. Seine Verluste sah er gerade in Grubers starker Konkurrenz begründet, zumal sie auch die einzige weibliche Herausforderin gewesen sei. Das Abschneiden des Landrats bezeichnete er als "eine gehörige Ohrfeige für den Amtsinhaber". Das langes Zittern bei seiner ersten Wiederwahl spreche Bände.

Jan Hoyer nannte sein Ergebnis für die FDP "höchst erfreulich". Bemerkenswert sei der geringe Unterschied beim Abschneiden von SPD und Grünen. Einer "mittleren Sensation" aber komme es gleich, "dass der Amtsinhaber so weit nach hinten hinuntergefallen ist", betonte der Liberale.

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