Kommunalwahl 2008:Karlsfeld (Lkr. Dachau)

Lesezeit: 2 min

In Karlsfeld liegt das vorläufige Endergebnis vor: Gewonnen hat Stefan Kolbe (CSU). Amtsinhaber Fritz Nustede (SPD) ist nicht mehr angetreten.

Wahlergebnis:

CSU: Stefan Kolbe: 51,27 % (neuer Bürgermeister) SPD: Reinhard Pobel: 34,87 % Bündnis für Karlsfeld: Mechthild Hofner: 13,86 %

Der bisherige Amtsinhaber Fritz Nustede (SPD) tritt nicht mehr an.

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Landkreis Nach 40 Jahren SPD-Herrschaft stellt erstmals die CSU den Bürgermeister in der Karlsfeld. Bereits im ersten Wahlgang erreichte Hauptamtsleiter Stefan Kolbe bei der Kommunalwahl am Sonntag die absolute Mehrheit. Eine böse Überraschung erlebte die CSU in Dachau. Dort muss OB Peter Bürgel in die Stichwahl.

Bürgel verfehlte mit 49,78 Prozent knapp die absolute Mehrheit. Er muss sich am 16. März einer Stichwahl mit Volker C. Koch von der SPD stellen. Koch erreichte zwar mit 18,17 Prozent ein deutlich schwächeres Ergebnis als Bürgel, ist aber noch der stimmenstärkste von Bürgels vier Mitbewerbern.

Einen Grund zum Jubeln hatte die CSU in der zweitgrößten Kommune des Landkreises: Hauptamtsleiter Stefan Kolbe errang mit 51,27 Prozent bereits im ersten Anlauf die absolute Mehrheit. CSU-Ortsvberbandschef Stefan Handl: "Die Mär vom roten Karlsfeld ist vorbei."

Beobachter hatten bis zum Schluss mit einer Stichwahl gerechnet. SPD-Kandidat Reinhard Pobel errang nach Auszählung der 19 Stimmkreise 34,87 Prozent der abgegebenen Stimmen, die Kandidatin des Bündnisses für Karlsfeld Mechthild Hofner 13,86 Prozent. Enttäuschend für sämtliche Kandidaten und Parteien war die relativ geringe Wahlbeteiligung von insgesamt 57,04 Prozent.

SPD-Spitzenkandidat Reinhard Pobel erklärte noch am Wahlabend, er werde die Konsequenzen ziehen und den SPD-Vorsitz abgeben. Eine erneute Bürgermeisterkandidatur in sechs Jahren schloss er aus. Die Karlsfelder SPD stand am Sonntagabend regelrecht unter Schock. "Da hat man gar keine Lust mehr auf den Gemeinderat", sagte SPD-Gemeinderätin Anita Neuhaus. Und Bürgermeister Fritz Nustede sagte knapp: "Das ist schlimm für die SPD."

Mechthild Hofner vom Bündnis für Karlsfeld reagierte auf ihr Abschneiden tief enttäuscht. "Das Ergebnis liegt deutlich unter meinen eigenen Erwartungen." Auch das Ergebnis bei der Gemeinderatswahl sorgte bei Bündnis und SPD für lange Gesichter. Ergebnisse ca 22 Uhr

Der strahlende Wahlsieger Stefan Kolbe, der erst eine halbe Stunde nach Verkündung des Bürgermeisterwahlergebnisses ins Rathaus kam, bedankte sich für das Vertrauen, das die Wähler ihm geschenkt haben. Er wolle als Bürgermeister nun auch die zu überzeugen versuchen, die ihn nicht gewählt haben.

Von der deutlichen Entscheidung in Karlsfeld schon im ersten Wahlgang zeigten sich Vertreter aller Parteien überrascht. Auf einen Sieg im ersten Wahlgang habe er "im Stillen gehofft", sagte Kolbe, gerechnet habe er damit nicht.

Erklärungsversuche: "Unser Kandidat hat die Menschen mit seiner Erfahrung und Kompetenz überzeugen können", sagt Stefan Handl. Bürgermeister Fritz Nustede (SPD) machte die Bundespolitik für das schlechte Abschneiden der SPD in Karlsfeld mitverantwortlich.

Die Losung des Parteivorsitzenden Kurt Beck, mit der Linken zu kooperieren, habe der SPD in Karlsfeld möglicherweise "dramatisch" geschadet. Mechthild Hofner (Bündnis für Karlsfeld) sagte mit Blick auf den aufwändigen Wahlkampf der CSU: "In Karlsfeld hat das Geld gewonnen."

(SZ vom 03.03.2008)

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