Zum 122. Todestag von König Ludwig II. (1845- 1886) an diesem Freitag hat der Geheimbund "Die Guglmänner" die Aufbahrung des toten Monarchen in einem Glassarkophag gefordert. "Gebt uns unseren König zurück", appellierte die Organisation an den jetzigen Chef des Hauses Wittelsbach, Herzog Franz von Bayern.
Die Guglmänner verweisen zum Beleg auf die Begeisterung, die in Italien die Aufbahrung von Pater Pio ausgelöst habe. Bereits Hunderttausende seien an dem "Fenstersarkophag" mit den sterblichen Überresten des Heiligen vorbeigezogen. "Wäre es nicht angemessen, die größte Identifikationsfigur des bayerischen Volkes 122 Jahre nach ihrem Tod endlich in gleicher Weise zur würdigen Verehrung zugänglich zu machen?", fragt der Geheimbund in einer Mitteilung.
Sollte die "bescheidene Bitte aller echten Bayern, aber auch edelgesinnter Preußen abgelehnt werden", wäre dies nach Überzeugung des Geheimbundes ein weiterer Beweis dafür, "dass der König ermordet wurde und die Spuren dieser Freveltat auf immer verhohlen bleiben sollten". Der König habe es verdient, "endlich die düstere Gruft verlassen zu dürfen und von seinem dankbaren Volk erneut erschaut und verehrt zu werden", schreiben die Guglmänner.
Selbst Papst Benedikt XVI. muss zur Untermauerung der Forderung herhalten. Der Pontifex erwäge, seinen Vorgänger Johannes Paul II. ebenfalls aus den Tiefen des Petersdomes in Rom zu holen und in einem gläsernen Sarkophag "der Verehrung der Gläubigen anheimzugeben", heißt es in der Mitteilung.
Die Gebeine von Ludwig II., der vor allem als Bauherr von Königsschlössern unsterblich wurde, ruhen in der Gruft der Münchner Michaelskirche. Das Herz ist in einer Urne in der Gnadenkapelle des Wallfahrtsortes Altötting verwahrt. Um den Tod des von vielen Bayern noch immer verehrten "Kini" ranken sich viele Gerüchte. Nach offizieller Version ertrank LudwigII. im Starnberger See. Die Guglmänner haben sich die Klärung der wahren Todesumstände des Wittelsbacher-Monarchen auf die Fahnen geschrieben.