Kempten:Klopapier überführt Dieb

Acht Monate hat die Polizei Diebe zu fassen, der wertvolles Schwermetall gestohlen hatte. Den entscheidenden Hinweis auf einen der Täter fanden sie auf Klopapier.

Nach acht Monate dauernden Ermittlungen hat die Kemptener Kriminalpolizei den Dieb eines besonders wertvollen Metalls ermittelt und am Freitagnachmittag dem Haftrichter vorgeführt.

Der entscheidende Hinweis, der die Polizei zu den Metalldieben führte, fand sich auf einem Stück Klopapier. (Foto: Foto: dpa)

Der 29-jährige Dachdecker aus Augsburg hat gestanden, im Februar gemeinsam mit mehreren Komplizen rund 1000 Kilogramm des pulverförmigen Schwermetalls Wolfram entwendet zu haben. Die Schadenshöhe liegt bei rund 30.000 Euro.

Wolfram ist ein besonders teures und ausgesprochen schweres Metall, das unter anderem zur Abschirmung von Röntgenstrahlen gebraucht wird. Eine Tonne dieses pulverförmigen Metalls hatten die Diebe Ende Februar vom Firmengelände eines Metallwerkes in Lechbruck gestohlen. Die gleiche Menge Metall wurde bei dem Diebstahl verunreinigt.

Der Kemptener Kripo-Chef Albert Müller sagte, "die Diebe müssen ganz schön geschuftet haben", bis sie das pulverförmige Metall umgeladen hatten, zu dessen Abtransport sie einen Klein-Lkw benötigten.

Einer der Metalldiebe habe aber einen verhängnisvollen Fehler begangen: er wischte sich seine vom Umladen schmutzigen Hände an einem Streifen Toilettenpapier ab, den er achtlos wegwarf.

Eine DNA-Prüfung führte dann zu dem jetzt festgenommenen 29-Jährigen aus Augsburg. Wegen eines Drogendelikts und mehrerer Diebstähle war der Mann der Polizei bekannt, im Zuge früherer Ermittlungen war bereits eine DNA-Probe von ihm genommen worden.

Seine Tatbeteiligung hat der Mann gestanden, die mutmaßlichen Mittäter wollte er jedoch nicht nennen. Ein Kemptener Haftrichter erließ Haftbefehl, setzte diesen aber gegen starke Meldeauflagen vorübergehend außer Kraft.

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