Kampf um CSU-Vorsitz:Paulis Programm

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Gabriele Pauli arbeitet derzeit an einem eigenen CSU-Programm, mit dem sie auf dem Parteitag Ende September überzeugen möchte. Doch die Schwerpunkte, die die Landrätin setzt, sind nicht ganz neu.

Die Fürther Landrätin Gabriele Pauli arbeitet derzeit an einem Programm, mit dem sie sich für den CSU- Vorsitz empfehlen möchte. "Ich schreibe es selbst und werde es vor dem Parteitag, in diesen Tagen, der Öffentlichkeit präsentieren", sagte Pauli in einem Interview der Münchner Abendzeitung .

Fleißig: Gabriele Pauli arbeitet an einem eigenen CSU-Programm. (Foto: Foto: dpa)

Ihre Schwerpunkte seien Familie, Ehe, Jugend und Schule. "Bei diesen Themen muss die CSU ihre Positionen überdenken", sagte Pauli, die auf dem CSU-Parteitag Ende September mit dem bayerischen Wirtschaftsminister Erwin Huber und Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer um die Nachfolge des scheidenden CSU-Chefs Edmund Stoiber konkurriert.

Nicht verheiratete Paare und Alleinerziehende müssten sich bisher im CSU-Programm zurückgesetzt fühlen, sagte Pauli. "Dabei werden in unserer Gesellschaft 51,3 Prozent aller Ehen geschieden. Außerdem finde ich es für den Zusammenhalt von zwei Menschen völlig unerheblich, ob man verheiratet ist."

Den Parteivorsitz traut sich die Kommunalpolitikerin zu. "30 Jahre CSU und fast 18 Jahre Kommunalpolitik als Landrätin in Fürth sind eine gute Ausrüstung. Ich weiß, was die Bürger wollen."

Pauli räumte ein, dass ihre Freunde in der CSU-Spitze weniger geworden seien. Auch der designierte Ministerpräsident Günther Beckstein räume ihr keine Chance ein. "Er klammert sich an alte Rollenmuster. Ich gehöre halt nicht zur Führungsriege, wo man im Hinterzimmer beschließt, wer welchen Posten bekommt." Beckstein müsse endlich aus dem Schatten Stoibers heraustreten.

Über ihre eigene Zukunft in der Partei sagte Pauli: "Meine CSU-Ära endet nicht mit dem 28. September." Pauli verriet ferner, dass sie den Kabarettisten Frank Markus Markus Barwasser (bekannt als Erwin Pelzig) schätzt, gern meditiert, selten in die Kirche geht und bei Kirchweihen schon mal auf dem Tisch tanzt, "wenn die Stimmung gut ist".

Zum Thema Männer sagte sie: "Wir Frauen müssen unseren Weg nicht abhängig machen von anderen, auch nicht von Männern. Ein Mann, der mir gefällt, muss innere und äußere Ausstrahlung haben."

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