Immenstadt:Lebensgefährliche Liegestütze

Sie machten Liegestütze auf den Gleisen, als der Zug auf sie zuraste. Nur knapp entgingen zwei Jungen einem Unfall - und liefern eine banale Erklärung für ihr Verhalten.

Zwei auf den Gleisen herumturnende Kinder haben im Allgäu beinahe ein Bahnunglück verursacht. Wie die Polizei erst jetzt mitteilte, überquerten die beiden Buben im Alter von 12 und 13 Jahren am Samstagabend trotz geschlossener Halbschranke am Bahnübergang Immenstadt-Stein die Gleise.

Liegestütze auf den Schienen: Im letzten Moment rannten die Buben von den Gleisen (Foto: Foto: dpa)

Als sich ein von Immenstadt nach Buchloe fahrender Regionalexpress näherte, begannen die beiden Schüler zum Entsetzen des Lokführers mit Liegestützen mitten im Gleisbett.

Der Lokführer gab Warnsignale ab und leitete umgehend eine Notbremsung ein. "Der Zug wäre aber nicht mehr rechtzeitig zum Stehen gekommen", sagte Bundespolizei-Sprecher Ernst Peter. Bis zu einen Kilometer lang sei der Bremsweg eines Zuges. "Solch leichtsinnige Dummheit endet nicht selten tödlich", warnte er.

Im letzten Moment rannten die Buben von den Gleisen. Gegen sie wird wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt. Viel passieren wird den Schülern aber nicht: Sie sind noch nicht 14 und somit nicht strafmündig. Nach eigenen Angaben haben sie sich aus purem Übermut zu der gefährlichen Aktion verleiten lassen.

Die Jungen wurden den Eltern übergeben. Zudem hat die Bahnpolizei eine Meldung an das Jugendamt veranlasst.

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