Hohe Brandgefahr:Der Wald fängt Feuer

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Nach tagelanger Trockenheit und sommerlichen Temperaturen sind die Luftbeobachter in Bayern im Dauereinsatz. Bisher kam es bereits zu 150 Waldbränden.

M. Szymanski

Nach tagelanger Trockenheit und sommerlichen Temperaturen von über 20 Grad gilt in weiten Teilen Bayerns hohe Waldbrandgefahr. "Wir haben flächendeckend die Warnstufe vier von fünf", teilte ein Sprecher des Innenministeriums am Montag mit. Am oberbayerischen Alpenrand gelte bereits die höchste Warnstufe. Seit vergangenem Donnerstag sind landesweit ehrenamtliche Piloten der Luftrettung im Einsatz, um die Wälder zu beobachten. Seither meldeten sie 150 zumeist kleinere Brände.

Die Böden sind trocken, noch fehlt die feuchte, grüne Vegetation im Unterholz. Zur Zeit reichen schon Unachtsamkeit wie weggeworfene Zigaretten oder Glasscherben aus, um Brände auszulösen. (Foto: Foto: ddp)

Die Böden sind trocken, noch fehlt die feuchte, grüne Vegetation im Unterholz. Zur Zeit reichen schon aus Unachtsamkeit weggeworfene Zigaretten oder Glasscherben aus, um Brände auszulösen. "In drei bis vier Wochen wäre die jetzige Witterung kein Problem", heißt es im Innenministerium. So aber halten zahlreiche Feuer die Einsatzkräfte auf Trab. In den Nachmittagsstunden steigen die Luftbeobachter auf - derzeit sind in Bayern mehr als 70 im Einsatz. Oberbayern, Mittelfranken und Unterfranken gelten als besonders gefährdet. Nach Angaben des Ministeriums werde sich die Lage im Laufe der Woche noch zuspitzen.

Bei Eppishausen im Unterallgäu brannte am Samstag ein zwei Hektar großes Waldgebiet nieder. "Die dürren Äste und Zweige fangen schnell Feuer", erklärte Feuerwehrkommandant Wolfgang Heimpel von der Freiwilligen Feuerwehr Mindelheim.

Zehn Freiwillige Feuerwehren mit insgesamt 200 Mann bekämpften stundenlang das Feuer, das auf den Hochwald überzugreifen drohte. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Der entstandene Sachschaden dürfte sich ersten Schätzungen zufolge auf 20000 Euro belaufen. Als Ursache gab die Polizei ein nicht vollständig abgelöschtes Forstfeuer an, das wohl durch den Ostwind wieder entfacht wurde.

Feuerwerkskörper lösen Brand aus

Jungbäume und Gras einer Fichtenschonung waren am Karfreitag bei Neuburg an der Kammel (Landkreis Günzburg) in Brand geraten. Jugendliche hatten offenbar Feuerwerkskörper in dem ein Hektar großen Areal gezündet und somit vermutlich das Feuer ausgelöst. Polizeibeamte fanden vier Jugendliche im Alter zwischen 13 und 16 Jahren mit Böllern in einem Baumhaus in der Nähe. Die Ermittlungen dauern an.

Bei Ettringen, ebenfalls Schwaben, gerieten am Freitag drei Hektar Jungwald in Brand. Auch hier musste ein Großaufgebot der Feuerwehr ausrücken, um das Feuer zu löschen. Ein 38 Jahre alter Feuerwehrmann erlitt dabei eine Rauchvergiftung und wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Zuvor hatten bereits Wälder im Karwendelgebirge gebrannt. Die Löscharbeiten erwiesen sich wegen des steilen Geländes als äußerst schwierig. Es dauert zwei Tage, bis die Flammen gelöscht waren.

© SZ vom 14.04.2009 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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