Giftmüllskandal:"Müllmakler" vor dem Kadi

Vor mehreren Jahren hat der Neuendettelsauer Mullskandal für Aufsehen gesorgt. Nun stehen zwei Hessen wegen der 3000 Tonnen Abfall in Ansbach vor Gericht.

Fast sechs Jahre nach Aufdeckung des Giftmüll-Skandals von Neuendettelsau müssen sich ab heute zwei Müllmakler aus Hessen vor dem Landgericht Ansbach verantworten.

Die Staatsanwaltschaft beschuldigt die 48 und 42 Jahre alten Männer, über zwei Jahre einem mittelfränkischen Landwirt fast 3000 Tonnen Industrieabfälle zur Entsorgung in seiner hauseigenen Biogasanlage geliefert zu haben.

Dieser entsorgte die Stoffe illegal auf von ihm gepachteten Feldern und verunreinigte damit Boden und Grundwasser erheblich.

Der Bauer wurde bereits 2004 vom Landgericht Ansbach zu fünf Jahren Haft verurteilt. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt die beiden Müllmakler, die mangelnde Kapazität der Biogasanlage gekannt und die illegale Entsorgung gebilligt zu haben.

Sie hätten sich damit unter anderem der gemeinschaftlichen vorsätzlichen Bodenverunreinigung schuldig gemacht.

Die Sanierung der Flächen kostete bisher mehr als 2,5 Millionen Euro. Die Angeklagten sollen von den Produzenten der Abfälle eine halbe Million Euro kassiert, aber lediglich rund 100 000 Euro an den Landwirt überwiesen haben.

Für den Prozess sind bis zum 9. April 13 Verhandlungstage mit 34 Zeugen und drei Sachverständigen angesetzt.

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