Gerüchteküche CSU:Haderthauer: Stoiber kommt nicht wieder

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Angesichts der für CSU-Verhältnisse mauen Umfragewerte gibt es Gerüchte über ein Stoiber-Comeback a la Müntefering - die CSU-Generalsekretärin dementiert vehement.

CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer hat eine Rückkehr von Edmund Stoiber in die erste politische Reihe ausgschlossen. Eine Stoiber-Rückkehr nach dem SPD-Vorbild mit Franz Müntefering werde es nicht geben. Der vor einem Jahr abgelöste Ministerpräsident und CSU-Chef habe Großartiges für Bayern geleistet, "aber nun sind andere in der Verantwortung", sagte Haderthauer der Leipziger Volkszeitung.

CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer (Foto: Foto: AP)

Spekulationen über einen Führungswechsel nach der Landtagswahl am kommenden Sonntag wies sie zurück: "Wir sind so geschlossen wie schon lange nicht mehr. Wer versuchen würde, seine privaten Machtspielchen auf dem Rücken der Partei auszutragen, würde feststellen, dass er sich damit in der Partei isoliert."

CSU-Chef Erwin Huber und Ministerpräsient Günther Beckstein blieben auf jeden Fall im Amt: "In dieser Formation gehen wir nach der Landtagswahl in die für die CSU genauso wichtige Europa- und Bundestagswahl", sagte Haderthauer.

Stoiber: Personaldiskussion schädlich

Die CSU sei die vielleicht letzte echte Volkspartei in Deutschland. "Davon kann die SPD nur träumen: Müntefering ist alles andere als ein Retter." Haderthauer bekräftigte die Eigenständigkeit der CSU. "Die CSU ist eine eigenständige Partei, die ihr Profil ab und zu schärfer herausarbeitet als die CDU." Viele Menschen wählten die CDU nur, weil es die CSU gebe.

Die CSU könnte bei der Landtagswahl laut Umfragen erstmals seit 38 Jahren unter die 50-Prozent-Marke rutschen. Der stellvertretende Parteichef Horst Seehofer, der Huber im Kampf um den CSU-Vorsitz vor einem Jahr unterlegen war, hatte mindestens 50 Prozent als "existenziell" für die Partei bezeichnet. Bei einem Wahldebakel sehen ihn viele in der CSU als Hubers Nachfolger. Der amtierende Parteichef hat aber deutlich gemacht, dass er im Amt bleiben will.

Die Münchner Abendzeitung und später die Welt hatten von Rückkehr-Gelüsten im Stoiber-Lager berichtet. Der frühere Ex-Ministerpräsident meldete sich zuletzt im Münchner Merkur zu Wort. Er forderte seine Partei auf, "absolute Disziplin" zu wahren. "Irgendwelche Spekulationen über eine Niederlage oder gar Personaldiskussionen sind völlig fehl am Platz und schädlich".

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