Gabriele Pauli:"Ich bin zunächst offen für alles"

Lesezeit: 1 min

Gabriele Pauli weiß, was sie nach ihrer Zeit als Fürther Landrätin machen will: sich politisch einbringen, vielleicht bei einer anderen Partei. Oder gründet sie ihre eigene?

Die Fürther Landrätin und frühere CSU-Rebellin Gabriele Pauli will nach ihrem Parteiaustritt schon bald Gespräche mit anderen Parteien über eine Mitgliedschaft führen. "Solche Gespräche bahnen sich derzeit an. Ich dränge mich aber nirgendwo rein. Es muss schon auch passen", sagte Pauli.

Gabriele Pauli: Auch nach dem 1. Mai will sich die ehemalige CSU-Rebellin politisch einbringen. Wie? Das lässt sie offen. (Foto: Foto: dpa)

Auf die Frage, welche Partei sie bevorzuge, sagte sie: "Ich bin zunächst offen für alles. Ich will vor den Gesprächen nichts ausschließen", fügte sie hinzu. Pauli hatte als früheres CSU-Vorstandsmitglied und anerkannte Kommunalpolitikerin maßgeblich zum Rückzug des früheren CSU-Chefs und Ex-Ministerpräsidenten Edmund Stoiber beigetragen. Ende September hatte sie dann zunächst selbst noch erfolglos für den Parteivorsitz kandidiert und ist vor wenigen Tagen aus der CSU ausgetreten.

Wichtigstes Kriterium für eine Mitarbeit in einer anderer Partei sei, "dass ich dort zu meinen Gedanken und Ideen stehen kann". Auch müsse in der von ihr bevorzugten Partei jene Offenheit und Toleranz herrschen, die sie in der CSU vermisst habe.

Nicht unter Zeitdruck

Sie sehe sich bei der Frage einer neuen Parteimitgliedschaft allerdings nicht unter Zeitdruck. "Nach dem Ablauf meiner Amtszeit als Landrätin am 1. Mai 2008 bin ich zwar nicht mehr Politikerin, ich werde mich aber weiter politisch einbringen", kündigte sie an.

Auch die Gründung einer eigenen Partei schließt Pauli nicht aus. Viele Unzufriedene hätten bereits wegen einer Mitgliedschaft angefragt. "Es gibt sogar einige, die haben bereits schon mal vorab ihre Mitgliedschaft erklärt", berichtete sie. Noch immer erreichten sie zahllose E-Mails mit zustimmendem und ermunterndem Charakter.

Im Zusammenhang mit einem umstrittenen Exklusiv-Interview für ein Hochglanz-Magazin widersprach sie Medien-Berichten, sie habe die Nachricht über ihren Austritt aus der CSU über ihren Agenten gegen Höchstgebot verschiedenen Medien angeboten. Vielmehr habe sie auf Bitten des Magazins einen persönlich gehaltenen Jahresrückblick verfasst und darin quasi vorausgreifend auch den bevorstehenden CSU- Austritt erwähnt.

Gegen ein entsprechendes Honorar und die Zusage einer Autorisierung der Geschichte habe sie schließlich einer exklusiven Veröffentlichung dieser Information zugestimmt.

© dpa/bica/mah - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: