Gabriele Pauli:Funkstille zwischen Pauli und Partei

Seit dem CSU-Parteitag hat Gabriele Pauli keinen Kontakt mehr zur Parteispitze - was sie jedoch nicht daran hindert, Beckstein zu kritisieren.

Fürths Landrätin Gabriele Pauli (CSU) hat seit dem CSU-Parteitag Ende September keinen Kontakt mehr zur Parteispitze. "Mir geht es auch nicht darum, irgendwo mit am Tisch zu sitzen, wo ich den Stil nicht akzeptieren kann", sagte sie. Pauli war bei der Wahl zum CSU-Vorsitz ihren Mitbewerbern Erwin Huber und Horst Seehofer klar unterlegen.

Gabriele Pauli äußert sich vage zu ihren Zukunftsplänen und mäkelt an Becksteins Kabinett. (Foto: Foto: dpa)

Pauli kritisierte auch das Kabinett des neuen bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein (CSU). Dort sei von außen nicht erkennbar, was sich verändert habe, sagte sie. Die Landrätin hatte durch Bespitzelungsvorwürfe gegen die Staatskanzlei im Dezember 2006 die CSU-Krise ausgelöst, die schließlich zum Rückzug von Edmund Stoiber als CSU-Chef und Ministerpräsident führte.

Fünfeinhalb Monate vor ihrem angekündigten Ausscheiden aus dem Landratsamt sagte Pauli, sie selbst wisse noch nicht, was sie ab Mai 2008 machen werde. "Aber es wird etwas Politisches sein", kündigte sie an.

Den Erlös aus der Versteigerung ihrer umstrittenen Latex-Handschuhe spendete Pauli unterdessen dem Präventionsverein 1-2-3 e.V. Von den 1131 Euro sei ein Laptop für die Vereinsarbeit angeschafft worden, sagte Pauli bei der Übergabe am Dienstag.

In einer Internet-Auktion hatte ein mit Pauli befreundetes CSU-Mitglied das aus einem Foto-Shooting für die April-Ausgabe des Hochglanzmagazins Park Avenue stammende Utensil ersteigert.

Paulis Fotos hatten im Frühjahr großen Wirbel ausgelöst. Unter der Überschrift "Sankt Pauli" war die Landrätin in dem Magazin unter anderem mit glänzenden Latexhandschuhen und aufgemalter, schwarzer Augenmaske zu sehen.

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