Führungsdebatte in der CSU:Huber will Stoiber aufs Abstellgleis schieben

Bayerns Wirtschaftsminister Erwin Huber hat eine Idee, was aus dem scheidenden CSU-Chef werden könnte. Geht es nach Huber, wird es um Stoiber ruhig, sehr ruhig sogar.

Geht es nach Erwin Huber, wird Bayerns Regierungschef Stoiber nach dem angekündigten Führungswechsel in der CSU seinen politischen Lebensabend fernab der Tagespolitik verbringen.

Erwin Huber: Kann sich Stoiber gut in einer führenden Position in der Hanns-Seidel-Stiftung vorstellen. (Foto: Foto: dpa)

Huber verwies darauf, dass die Konrad-Adenauer-Stiftung der CDU vom ehemaligen Ministerpräsidenten Bernhard Vogel geleitet wird. "Entsprechend kann ich mir eine führende Position bei der Hanns-Seidel-Stiftung sehr gut für Edmund Stoiber vorstellen, damit all das, was bei ihm an Kraft und Ideen da ist, künftig auch seinen Nachfolgern zur Verfügung steht", sagte Bayerns Wirtschaftsminister der Passauer Neuen Presse.

Vorsitzender der CSU-nahen Stiftung ist derzeit der frühere Kultusminister Hans Zehetmair, der bis 2010 gewählt ist.

In der Zeitung lehnte Huber auch die Kritik Edmund Stoibers an seiner Person ab. Stoiber brauche "keine Sorge zu haben, dass Günther Beckstein und ich uns an ihm reiben. Ganz im Gegenteil: Wir wollen mit ihm gemeinsam die Zukunft der CSU gestalten", so der Wirtschaftsminister. Stoiber hatte sich kürzlich über Huber und den designierten Ministerpräsidenten Beckstein beschwert: "Die sollen aufhören, sich an mir zu reiben."

Huber hingegen wies die Vermutung zurück, Beckstein und er könnten angesichts der jüngsten politischen Initiativen Stoibers - etwa dem Investitionsprogramm "Bayern 2020" - zu dessen Testamentsvollstreckern degradiert werden: "Eine neue Regierung und ein neuer Parteivorsitzender werden dann natürlich eigene Akzente setzen. Und zwar in eigenen Schuhen, nicht in denen von Edmund Stoiber".

Huber betonte, dass Beckstein und er auch international so erfolgreich auftreten könnten wie Stoiber: "Glauben sie mir, wir sind in der Lage, das fortzusetzen."

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