Freising:Feueralarm im Dom

Die Messdiener im Freisinger Dom hatten es mit dem Weihrauch besonders gut gemeint. Dicke Schwaden zogen durch das Gotteshaus - und aktivierten die Brandmelder.

Dicke Wolken von Weihrauch haben im Freisinger Mariendom Feueralarm ausgelöst. Die Messe mit Kardinal Friedrich Wetter neigte sich am Samstagnachmittag schon dem Ende zu, als plötzlich bei Mesner Roland Maier der Alarmpieper losging. Kurz darauf liefen auch schon erste Feuerwehrleute in das mit rund 3000 Menschen voll besetzte Gotteshaus. Sie waren per Funk über den stillen Alarm informiert worden.

Der Dom zu Freising: Zu viel Weihrauch löste am Wochenende einen Großeeinsatz der Feuerwehr aus. (Foto: Foto: dpa)

Doch Maier ahnte sofort, dass es sich um einen Fehlalarm handelte. Er fing die Einsatzkräfte ab und bat um Zurückhaltung, um die kirchliche Zeremonie nicht zu stören. Eigentlich hatte der Mesner gedacht, dass er ausreichend Vorsichtsmaßnahmen getroffen hätte. "Vor dem Gottesdienst haben wir alle Feuermelder im Innenraum des Doms ausgeschaltet", sagte Maier.

Seit August ist er auf dem Freisinger Domhügel tätig und ihm war bewusst, welche Folgen die Weihrauchwolken haben können. Doch diesmal waren sie erheblich dicker und größer als sonst. "Die Messdiener haben ziemlich loslegt mit dem Weihrauch", sagte Maier. Und ganz im Sinne ihres liturgischen Zweckes, die Gebete der Gläubigen in den Himmel zu tragen, drangen die Schwaden bis ins Dachgebälk der Kirche vor - den Feuermelder dort oben hatte Maier vergessen. "An den habe ich gar nicht gedacht", räumte der Mesner ein.

Zusammen mit der Feuerwehr überprüfte er vorsichtshalber alle möglichen Brandverstecke, fand aber nichts. Und so konnten die Gläubigen, die von dem Zwischenfall zunächst gar nichts mitbekamen, weiter andächtig dem gerade umfangreich restaurierten Glockenensemble lauschen. Die Klangpremiere des größten Renaissance-Geläuts der Welt blieb verschont von störenden Misstönen wie Feuerwehrsirenen und Martinshörner.

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