Freibad in Kulmbach:Bis zu 60 Verletzte bei Gasunfall

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Nachdem aus einem undichten Ventil Ammoniak ausgetreten ist, sind bis zu 60 Gäste eines Freibads in Kulmbach ins Krankenhaus gebracht worden. Das Gelände wurde komplett geräumt.

Bei einem Gasunfall im oberfränkischen Kulmbach sind am Sonntag bis zu 60 Freibadbesucher verletzt worden. Zwischen 50 und 60 Menschen seien mit Reizungen an den Schleimhäuten oder wegen eines Schocks in Krankenhäuser gebracht worden, sagte ein Polizeisprecher. Vermutlich seien auch Kinder darunter.

Einsatzkräfte der Feuerwehr im Kulmbacher Schwimmbad. (Foto: Foto: dpa)

Rund 250 Rettungskräfte kümmerten sich um die Verletzten und die übrigen Schwimmbad-Gäste.

Demnach war in dem Schwimmbad an einem undichten Sicherheitsventil Ammoniak ausgetreten. Die Menge sei noch unklar, sagte der Sprecher. Das farblose, stechend riechende Gas reizt die Schleimhäute und kann zu Erstickungsanfällen führen. Auf feuchten Körperoberflächen wirkt es ätzend.

Komplette Räumung

Die meisten Opfer seien nach ersten Erkenntnissen nur leicht verletzt, sagte der Sprecher. Lebensgefahr habe bei niemandem bestanden, sagte ein Feuerwehrsprecher. Die Polizei gehe davon aus, dass die Menschen noch am Abend die Kliniken in Kulmbach und im benachbarten Stadtsteinach wieder verlassen könnten.

"Es war wie in einem schlechten Horror-Film", sagte einer der Besucher. In Panik rannten viele der Menschen davon, teils trampelten die Flüchtenden Zäune nieder. Die Verletzungen reichten von Atemwegsreizungen bis zu Brandblasen an den Füßen, weil viele der Badegäste in der Hektik ihre Schuhe und Kleider auf der Liegewiese des Freibades liegen ließen. Zahlreiche Eltern meldeten sich aus Sorge um ihre Kinder bei der Polizei.

Das Schwimmbad in der 25 Kilometer westlich von Bayreuth gelegenen Kreisstadt war bei sommerlichen Temperaturen mit rund 2500 Menschen gut gefüllt, als sich der Vorfall am Nachmittag gegen 16 Uhr ereignete. Den Polizeiangaben zufolge befand sich das undichte Ventil in einem Technikraum. Das Freibad wurde komplett geräumt. Gut zwei Stunden später konnten die Gäste zurückkehren und ihre Sachen abholen. Die Evakuierung sei mittlerweile aufgehoben worden, sagte der Sprecher.

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