Fahrenschon zur BayernLB:Die Bank ist in einer "dramatischen" Lage

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Die Zeit drängt: Noch heute will die bayerische Regierung das Rettungskonzept für die Bank vorstellen - Finanzminister Fahrenschon malte vorab ein düsteres Bild.

Bayern sieht seine angeschlagene Landesbank in einer "dramatischen" Lage. Die BayernLB leide unter der weltweiten Finanzmarktkrise. "Sie steht vor der größten Herausforderung ihrer fast 40-jährigen Geschichte", sagte Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon (CSU) vor einer Krisensitzung zu Deutschlands zweitgrößter Landesbank.

Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon (CSU) sieht die BayernLB vor enormen Herausforderungen. (Foto: Foto: dpa)

Die BayernLB sei allerdings eine "systemrelevante Bank", betonte der Minister. Damit deutete er an, dass der Freistaat, der zusammen mit den bayerischen Sparkassen die BayernLB-Anteile hält, eine Pleite nicht in Erwägung zieht.

Zu der Sitzung erschienen neben dem Minister BayernLB-Chef Michael Kemmer und Sparkassen-Präsident Siegfried Naser. Beide lehnten vor der Sitzung jegliche Stellungnahme zur Lage der Bank ab, die je zur Hälfte dem Freistaat und den Sparkassen gehört.

Der Finanzbedarf der Bank war allein seit Oktober nochmals drastisch von 6,4 auf bis zu zehn Milliarden Euro gestiegen, wie die SZ berichtete.

Angesichts des rapide wachsenden Milliardenlochs will die Staatsregierung im Laufe des Tages ihr Rettungskonzept für die krisengeschüttelte Bank vorstellen.

Zusammen mit der Landesbank, den Sparkassen als Anteilseigner, dem Bund und der EU hatte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) am Donnerstag nach einem Ausweg aus der Krise gesucht. Im Gespräch war neben anderen Szenarien ein bayerischer Alleingang zur Rettung der Bank.

Noch am Vormittag sollten im Landtag die beiden Koalitionsfraktionen von CSU und FDP über die Lage der Bank und den Rettungsplan informiert werden. Anschließend wollte Seehofer die Öffentlichkeit in einer Pressekonferenz unterrichten.

Die Landtags-SPD schloss unterdessen weitere Verluste bei der BayernLB nicht aus. Es sei "durchaus möglich, dass bei der Landesbank noch mehr auf uns zukommt", sagte die SPD-Politikerin Adelheid Rupp am Freitag dem Bayerischen Rundfunk.

© Reuters/dpa/AP/akh/bica - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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