Bundesweite Fahndung:Sextäter verschleppt Frau nach Flensburg

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Ein Sexualstraftäter soll eine 22-Jährige in Bayern entführt und nach Norddeutschland verschleppt haben. Die Polizei hat das Opfer nun gefunden, von dem Mann fehlt jede Spur.

Ein mehrfach vorbestrafter Sexualverbrecher aus dem Raum Nürnberg soll eine 22-jährige Frau in Bayern entführt, sexuell missbraucht und in den Norden verschleppt haben. Das Opfer war am Dienstagmorgen nach einem Schwächeanfall in Glücksburg bei Flensburg von Sanitätern versorgt worden.

Bei dieser Gelegenheit sei der 48-jährige Sexualverbrecher mit dem Wagen der Frau geflüchtet, teilte die Nürnberger Polizei mit. Nach dem Täter wird bundesweit gefahndet.

Den Angaben nach hatte er sein Opfer am Montagmittag auf einem Parkplatz in der Nähe des Klinikums im oberpfälzischen Neumarkt überfallen und entführt. Dabei soll er sie mit einer Schusswaffe bedroht haben. Gemeinsam fuhren sie in die Nähe von Weißenburg, wo er mit der Karte seines Opfers von einem Geldautomaten 1000 Euro abhob und dabei fotografiert wurde. Anschließend fuhren sie nach Glücksburg.

Dort sei die junge Frau am Dienstagvormittag auf einer Straße zusammengebrochen, schilderte Kriminalhauptkommissar Horst Hanschmann. Passanten hätten daraufhin den Rettungsdienst alarmiert. Der Zusammenbruch sei möglicherweise ein Fluchtversuch des Opfers gewesen, sagte Hanschmann.

Inzwischen werde die junge Frau in einem Krankenhaus versorgt. Sie sei traumatisiert und noch nicht vernommen worden. Die Polizei geht aber davon aus, dass die 22-Jährige sexuell missbraucht worden ist.

Der 48-Jährige hatte bereits in der vergangenen Woche eine 20-jährige Frau im Nürnberger Stadtteil Langwasser überfallen und vergewaltigt. Seither wird er per Haftbefehl gesucht. Er ist bereits mehrfach wegen Sexualdelikten vorbestraft. Zuletzt wurde er 2001 verurteilt. Damals wurde auch die Unterbringung in die Psychiatrie angeordnet.

Im November 2009 wurde der 48-Jährige aber aufgrund eines Gutachtens entlassen. Er lebte zuletzt in Fürth bei Nürnberg. Die Polizei warnte davor, mit dem als unberechenbar und sadistisch geltenden Mann Kontakt aufzunehmen. "Er ist gefährlich", sagte Kriminaldirektor Thilo Bachmann.

Der Gesuchte ist etwa 1,70 bis 1,75 Meter groß und stark übergewichtig. Er spricht mit süddeutschem Akzent und trägt einen Dreitagebart.

© SZ vom 20.10.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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