Ex-CSU-Rebellin:Pauli will doch nicht Autorin werden

Lesezeit: 1 min

Die frühere CSU-Politikerin Gabriele Pauli bestreitet, an einem Roman über ihre Rolle bei Edmund Stoibers Sturz zu arbeiten.

Die frühere CSU-Rebellin Gabriele Pauli wird doch keinen Roman schreiben. Die scheidende Fürther Landrätin wies am Montag Spekulationen, sie schreibe ein Buch über ihre Rolle beim Sturz von Ex-CSU-Chef Edmund Stoiber, zurück.

Die scheidende Fürther Landrätin Gabriele Pauli (parteilos) will nun doch keinen Roman schreiben (Foto: Foto: AP)

"Das ist eine Ente, das ist eine reine Erfindung", sagte die 50-Jährige am Montag über einem Magazin-Bericht. "Solche Pläne habe ich nie geäußert", sagte die inzwischen parteilose Landrätin. Pauli sei über den Artikel überrascht gewesen, sagte ihr Sprecher: "Wir wissen nicht, wo das herkommt".

Das Nachrichtenmagazin Focus berichtet in seiner aktuellen Ausgabe, Pauli schreibe offenbar an einem Roman. Aus ihrem Umfeld werde kolportiert, dass "die Gabi die ersten Seiten bereits zu Papier gebracht hat". Jetzt suche sie einen Verlag.

Der Focus nahm das Dementi von Pauli mit Erstaunen zur Kenntnis. Die ehemalige Landrätin habe in einem längeren Telefongespräch mit einem Redakteur sogar die Marktchancen erörtert und sich danach erkundigt, wieviel für ein solches Enthüllungsbuch aus ihrer Feder bezahlt würde, heißt es in einer Mitteilung des Magazins.

Am Montagnachmittag will der Kreistag von Fürth hinter verschlossenen Türen über Paulis Pensionsansprüche entscheiden.

Pauli hatte Ende 2006 mit Vorwürfen, wonach aus der Staatskanzlei heraus versucht worden sei, sie privat zu kompromittieren, den Sturz von Stoiber eingeleitet. Ihre Kritik an seinem Führungsstil wurde von weiten Teilen der CSU mitgetragen und führte schließlich zum Rückzug Stoibers aus seinen Spitzenämtern.

Im vergangenen Jahr hatte die "schöne Landrätin" unter anderem mit Illustriertenfotos, die sie wahlweise mit Latex-Handschuhen und Augenmaske sowie in einer weiß-blaue Bayernfahne zeigten, für Wirbel gesorgt. Ihre überraschende Kandidatur für den CSU-Vorsitz endete auf dem Parteitag im September in einem Wahldebakel. Im November schließlich zog Pauli einen Schlussstrich und kehrte nach 30 Jahren der CSU den Rücken.

© sueddeutsche.de/dpa/ddp/mkf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: