Sieben Monate nach der Entführung des Deutschen Harald Kleber in der westafghanischen Provinz Herat sind neue Gerüchte um den Tod der Geisel aufgetaucht. Spiegel Online zitierte den Leiter der Außenstelle des Außenministeriums in Herat, Homayon Kamgar, der sich wiederum auf den afghanischen Geheimdienst NDS berief.
Kamgar sagte Spiegel Online: "Ich habe zuverlässige Informationen vom Geheimdienst NDS, dass der Deutsche tot ist." Sicherheitskreise in Kabul bestätigten die Meldung über Klebers Tod allerdings nicht. Aus diesen Kreisen hieß es, dass entsprechende Gerüchte seit Februar in regelmäßigen Abständen immer wieder auftauchten, ohne dass es bisher konkrete Hinweise zum Schicksal des Deutschen oder einen Beweis für seinen Tod gegeben habe.
Der Polizeisprecher für die afghanische Westregion, Abdul Rauf Ahmadi, sagte ebenfalls, es gebe Gerüchte über Klebers Tod, die er aber nicht bestätigen könne. Kamgar sagte Spiegel Online dagegen: "Wir wissen, dass er tot ist, haben aber seine Leiche noch nicht gefunden." Kleber wurde Mitte Dezember von Unbekannten in Herat verschleppt.
Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes wollte den Bericht nicht kommentieren. Sie betonte, dass allen Hinweisen nachgegangen werde. Der Krisenstab sei aber in "großer Sorge" um den Deutschen.
Schon im Dezember war der damals 42-jährige Tischler Kleber verschleppt worden: Die Entführer überfielen das Auto, in dem er mit seiner afghanischen Ehefrau und seinem Schwager unterwegs war, und nahmen ihn als Geisel.
Kleber hatte nach seiner Konvertierung zum Islam den muslimischen Namen Abdul Rahman angenommen und eine Einheimische geheiratet, die ihrem Cousin zur Ehefrau versprochen gewesen war.