Eisbärenbaby in Nürnberg:Tiergarten sucht Spielgefährten

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Das Nürnberger Eisbärenmädchen soll nicht alleine bleiben. Doch die Suche nach einem kleinen Artgenossen gestaltet sich schwierig. Nun soll der Moskauer Zoo helfen.

Trotz positiver Signale aus dem Moskauer Zoo ist der Nürnberger Tiergarten wenig optimistisch, einen Spielkameraden für das vier Wochen alte Eisbärenbaby zu bekommen. "Ich habe in Moskau per E-Mail nach einem Eisbären-Waisenkind angefragt, aber die wären wahrscheinlich wenig begeistert, es abzugeben", sagte Tiergarten-Direktor Dag Encke.

Zur Zeit hat das noch namenlose kleine Eisbärmädchen ihre Augen überwiegend geschlossen. (Foto: Foto: AFP)

Die Zoos in Moskau und Nowosibirsk, zu denen der Nürnberger Tiergarten Kontakt aufgenommen hat, hätten den besten Überblick über Eisbärenwaisen, deren Eltern geschossen wurden.

Der Fernsehsender RTL berichtete dagegen, die Vize-Chefin des Moskauer Zoos habe bereits eines der beiden eigenen Eisbärenbabys zugesagt. Encke reagierte aber wegen der Gefahren beim Transport des Jungen zurückhaltend.

Das Nürnberger Jungtier hat auch die dritte Nacht nach der Wegnahme von seiner Mutter Vera gut überstanden. Nach Angaben der betreuenden Pfleger bekommt es sechsmal am Tag bis zu 120 Milliliter Kunstmilch zu trinken. Es wiege mittlerweile 2050 Gramm, sagte Raubtier-Revierleiter Harald Hager.

Tierarzt Bernhard Neurohr sagte, man beobachte die Verdauung des Eisbären-Weibchens mit Sorge, da erst nach 72 Stunden ein Grashalm ausgeschieden worden sei, den das Jungtier noch in der Höhle seiner Mutter aufgenommen haben muss.

Tierpflegerin Petra Fritz berichtete unterdessen von ersten zaghaften Versuchen des kleinen Eisbären, die Augen zu öffnen: "Das Tier hat wohl blaue Augen", sagte sie.

Das Eisbärenbaby wird bisher von den drei Tierpflegern Petra Fritz, Harald Hager und Horst Maußner rund um die Uhr betreut. Das Team soll noch um eine vierte Pflegekraft ergänzt werden. Das Interesse an der Eisbärenaufzucht sei weiterhin enorm, berichtete Tiergartenchef Dag Encke.

Zahllose Menschen erkundigten sich nach dem Wohl der kleinen Bärin und machten Namensvorschläge. Deshalb hat das vier Wochen alte Eisbärenbaby eine eigene Internetseite. Unter eisbaer.nuernberg.de erfahren die Besucher unter anderem, wie sie Namensvorschläge für das Eisbärenmädchen einsenden können.

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© ddp-bay/dpa/bica/gal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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