Ein Tandem-Gleitschirm hat sich in Schwangau in einer Seilbahn verfangen und diese damit lahmgelegt. 45 Fahrgäste mussten mit Hubschraubern gerettet werden - etwa 19 müssen allerdings die Nacht in einer der Gondeln verbringen. Niemand wurde ernsthaft verletzt, auch die beiden Gleitschirmfahrer nicht.
Die Fahrgäste mussten zunächst in großer Höhe ausharren und auf Hilfe warten. Die Feuerwehr versorgte sie mit Decken und Nahrung. Nach Sonnenaufgang soll versucht werden, die Seilbahn wieder in Gang zu setzen. Nach Polizeiangaben sind die Fahrgäste ruhig, es gebe keine Panik.
Die Rettungsaktion dauerte bis in den Abend an. Zahlreiche Helfer der Bergwacht und mehrere Hubschrauber waren im Einsatz. 30 Fahrgäste aus der ersten, tiefer hängenden Gondel konnten im Lauf von mehreren Stunden in Sicherheit gebracht werden. Zahlreiche Menschen mussten außerdem von der Bergstation mit Hubschraubern ins Tal geflogen werden.
Seit dem späten Abend werden die festsitzenden Gondeln mit Flutlicht ausgeleuchtet. Von einer Rettung aller Fahrgäste noch in der Nacht ging zuletzt niemand mehr aus. Offenbar sind die Luftverhältnisse in der Nähe der beiden Gondeln so gefährlich, dass die eingesetzten Rettungshubschrauber nicht ohne weiteres sicher heranfliegen können. Die beiden Kabinen hängen etwa 50 Meter über dem Boden. Die Rettungskräfte versuchten zeitweise, die Seilbahn vom Gleitschirm zu befreien, sie wieder in Gang zu setzen und so die übrigen festsitzenden Fahrgäste zu bergen.
In den beiden Gondeln waren vor allem Touristen und Bergwanderer, die das schöne Wetter für einen Ausflug in die Berge nahe dem weltberühmten Schloss Neuschwanstein genutzt haben.
Der Tandemgleitschirm hatte sich nach Angaben der Polizei bei dem Unfall am Nachmittag derart in den Stahlseilen verfangen, dass der Weiterbetrieb der Bahn nicht möglich war. Der Pilot des Gleitschirms blieb unverletzt - sein 35-jähriger Mitflieger aus München erlitt hingegen leichte Verletzungen.