DGB-Kundgebung in Nürnberg:Tausende demonstrieren für mehr soziale Gerechtigkeit

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30.000 Menschen machen in Nürnberg ihrer Wut Luft und gehen für einen Kurswechsel in Politik und Wirtschaft auf die Straße.

30.000 Menschen sind nach Angaben der Polizei an diesem Samstag in Nürnberg für mehr soziale Gerechtigkeit auf die Straße gegangen. Zu der Aktion unter dem Motto "Gerechtigkeit ist etwas anderes - Wir brauchen einen Kurswechsel" hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Bayern aufgerufen.

So viele Menschen konnten die Gewerkschaften zum letzten Mal vor 30 Jahren in Nürnberg zusammentrommeln: 30.000 folgten dem Aufruf des DGB Bayern, für mehr soziale Gerechtigkeit zu demonstrieren. (Foto: dapd)

Er fordert neben einer gerechteren Steuerpolitik auch die Abkehr von der Rente mit 67, ein solidarisch finanziertes Gesundheitssystem und einen Mindestlohn für Leiharbeiter von 8,50 Euro pro Stunde.

Nach einem Sternmarsch versammelten sich die Teilnehmer in Nürnberg am Mittag auf dem Kornmarkt zu einer Großkundgebung. Dort appellierte die Präsidentin der Landessynode der Evangelischen Kirche in Bayern, Dorothea Deneke-Stoll, an die Bundesregierung "ihre Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung noch einmal zu überprüfen". Politisch verantwortliches Handeln müsse für einen sozialen Ausgleich sorgen, sagte sie.

Sie sprach sich außerdem für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer für Banken aus, um die Verursacher der Wirtschaftskrise an den Kosten zur Beseitigung ihrer Folgen "angemessen zu beteiligen".

"Wir wollen eine andere, eine bessere Gesellschaft. Wir wollen Arbeit, Solidarität, Gerechtigkeit", rief der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) in Bayern, Matthias Jena, der Menge zu. "Wir brauchen einen Kurswechsel, auch in Bayern."

Aus dem ganzen Freistaat waren Menschen dem Aufruf des DGB gefolgt, gegen die aus Gewerkschaftssicht unsoziale Politik der Bundesregierung zu protestieren. Widerstand gegen die Rente mit 67 und gegen Leiharbeit sowie der Einsatz für Mindestlöhne und gleichen Lohn für gleiche Arbeit waren einige der Themen, die großen Zuspruch unter den Demonstranten fanden. "Weder eine Krankenschwester noch ein Schichtarbeiter bei BMW kann die Arbeit bis 63 oder 65 und schon gar nicht bis 67 durchhalten", sagte unter großem Beifall der Landeschef der IG Metall, Jürgen Wechsler.

Die Veranstaltung war Teil einer bundesweiten Protestaktion des DGB, mit Demonstrationen am gleichen Tag unter anderem in Hannover, Frankfurt, Dortmund und Stuttgart.

© sueddeutsche.de/dpa/dapd/ddp-bay/juwe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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