CSU-Vorsitz:Seehofers Sicherheitsnetz

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Er reagiert auf sinkende Umfragewerte: Bundesagrarminister Seehofer will sein Ministeramt unabhängig vom Ausgang der Wahl zum CSU-Vorsitzenden behalten.

Horst Seehofer (CSU) will in jedem Fall Agrarminister in Berlin bleiben. Seine schwindende Beliebtheit in Umfragen führe er auf das "mediale Trommelfeuer" der Vergangenheit zurück, sagte Seehofer der Passauer Neue Presse. Für seine eigene Kandidatur sei er optimistisch.

Wägt seine Möglichkeiten ab: Horst Seehofer. (Foto: Foto: ddp)

"Umfragewerte können sich ändern. Und kein Kandidat hat im Moment die konstruktive Mehrheit", sagte Seehofer, gegen den Wirtschaftsminister Erwin Huber und die Fürther Landrätin Gabriele Pauli antreten.

Angesprochen auf angebliche Sorgen von Parteifreunden, eine zu große Niederlage könne ihn politisch schwer beschädigen, sagte Seehofer, er sei sehr dankbar für die Mitmenschlichkeit. "Ich habe genug Stahlbäder hinter mir, familiär und gesundheitlich, dass ich das aushalte", fügte er hinzu.

Bereits zuvor hat sich der CSU-Vize gegen Rückzugsspekulationen für den Fall einer Niederlage zur Wehr gesetzt. Er kämpfe und er wolle gewinnen, sagte der Bundesagrarminister am Mittwochabend nach einer Kundgebung im oberbayerischen Töging am Inn. Auch bei einer Schlappe auf dem CSU-Parteitag Ende September will Seehofer jedoch seine Spitzenämter als Bundesminister und CSU-Vize behalten. "Ich möchte das bleiben, was ich bin", sagte er.

In mehreren Zeitungen war in den vergangenen Tagen spekuliert worden, Seehofer könne sich bei einer schweren Niederlage ganz zurückziehen. In Umfragen liegt der 58 Jahre alte CSU-Vize hinter dem bayerischen Wirtschaftsminister Erwin Huber, der zudem von einer Mehrheit im CSU-Vorstand favorisiert wird.

Die dritte Bewerberin Gabriele Pauli gilt CSU-intern ohnehin als chancenlos. Seehofer zeigte sich in Töging optimistisch und will nicht aufgeben: "Im September und auf dem Parteitag selbst wird sich noch viel bewegen. Ich kämpfe", sagte er. "Wenn man das Spielfeld betritt, hat man auch damit zu rechnen, dass man verliert. Wenn man verliert, hat man sich wieder einzufügen als Demokrat."

Seehofer bekräftigte, dass er im Fall seiner Wahl zum Parteichef eine drastische Verjüngung der Partei einleiten will. Bis 2010 sollten 50 Prozent aller Führungspositionen mit jüngeren CSU- Politikern unter 50 besetzt werden. Die Verjüngung sei dringend notwendig. "Je jünger, desto besser."

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