CSU Oberpfalz:Mit einer Frau an der Spitze

Lesezeit: 1 min

Die oberpfälzer CSU hat eine neue Vorsitzende: Mit 92 Prozent der Stimmen haben die Delegierten Wirtschaftsministerin Emilia Müller zu ihrer neuen Chefin gewählt.

Die bayerische Wirtschaftsministerin Emilia Müller ist mit 92 Prozent der Delegiertenstimmen zur neuen Vorsitzenden der Oberpfälzer CSU gewählt worden. Der bisherige Bezirkschef Hans Spitzner war bei dem Bezirksparteitag in Regenstauf (Landkreis Regensburg) nach 13-jähriger Tätigkeit als Vorsitzender von seinem Amt zurückgetreten. Der ehemalige Wirtschaftsstaatssekretär hatte dies schon 2007 angekündigt.

Wirtschaftsministerin Emilia Müller führt die oberpfälzer CSU an. (Foto: Foto: dpa)

Müller hatte keinen Gegenkandidaten bei der Neuwahl. Die 56-Jährige erreichte damit auf Anhieb ein deutlich besseres Ergebnis als zuletzt Spitzner, der vor einem Jahr mit 79 Prozent im Amt bestätigt wurde.

Der Oberpfälzer Bezirksverband ist mit mehr als 22.000 Mitgliedern der zweitgrößte in der CSU. "Die CSU muss jünger und weiblicher werden", kommentierte Parteichef Erwin Huber das Votum für Müller.

Nachdem in den vergangenen Monaten in drei Bezirksverbänden junge Vorsitzende, die jeweils um die 40 Jahre alt seien, das Ruder übernommen hätten, folge mit der Wirtschaftsministerin nun eine Frau an der Spitze eines Bezirks.

Nach der Wahl stimmte Müller die rund 160 Delegierten auf die Landtagswahl in drei Monaten ein. Sie nannte als Zielmarke 55 Prozent, die die CSU in der Oberpfalz erreichen wolle. "Ich möchte, dass wir alle Stimmkreise gewinnen", sagte die neue Bezirkschefin.

Der 64 Jahre alte Spitzner war zurückgetreten, weil er im vergangenen Jahr aus der bayerischen Staatsregierung ausgeschieden ist. Seiner Ansicht nach gehört das Parteiamt in die Hand eines Kabinettsmitglieds, deshalb hatte sich Spitzner für Müller stark gemacht.

Im Vorfeld des Parteitags hatte es Diskussionen gegeben, weil einige CSU-Mitglieder einen Generationswechsel forderten und daher den Weidener Bundestagsabgeordneten Albert Rupprecht (40) als Vorsitzenden wollten. Als Kompromiss wurde Rupprecht nun zum stellvertretenden Bezirkschef gewählt.

Der Landrat des Kreises Neustadt an der Waldnaab, Simon Wittmann, hat dafür seien Vize-Posten geräumt. Da Müller und Rupprecht außerplanmäßig in den Vorstand gewählt wurden, müssen sie bereits bei der nächsten regulären Wahl 2009 erneut antreten. Die normale Amtsperiode beträgt zwei Jahre.

© dpa/bica - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: