CSU: Goppel über Seehofer:"Sehr eigenwilliger" Führungsstil

Kritik am Ministerpräsidenten: Der ehemalige Minister Thomas Goppel findet den Führungsstil Seehofers "gewöhnungsbedürftig".

Der frühere bayerische Wissenschaftsminister Thomas Goppel hat den Führungsstil des neuen CSU-Vorsitzenden und Ministerpräsidenten Horst Seehofer als "sehr eigenwillig" bezeichnet.

Unter Stoiber und Beckstein war Thomas Goppel Minister - für Seehofers Kabinett war er offenbar zu alt. (Foto: Foto: Reuters)

Goppel sagte, unter Seehofer habe es ein paar Veränderungen gegeben, die er "für gewöhnungsbedürftig" halte. Auf jeden Fall sollten Personaldiskussionen innerhalb der CSU "besser geführt werden".

Goppel mahnte: "Wir sollten darauf achten, dass niemand verletzt wird - nicht nur der Ministerpräsident nicht." Damit meine er allerdings nicht die Kabinettsbildung.

Der ehemalige Minister betonte: "Es steht jedermann frei, seine Mannschaft auszuwechseln, wenn er neu in Führung kommt." Allerdings müsse die Begründung stimmen.

Goppel fügte mit Blick auf Seehofers angebliche Äußerung, dass kein Minister über 60 Jahren mehr im Kabinett sein sollte, hinzu: "Die Begründung war doof, das weiß er, glaube ich, selber auch - und deswegen sollte man darüber nicht mehr reden."

Vier Monate nach dem historischen Fiasko bei der bayerischen Landtagswahl sieht CSU-Chef Horst Seehofer seine Partei wieder auf dem Weg nach oben, aber noch nicht zurück bei alter Stärke.

Die anstehenden Europa- und Bundestagswahlen stellten für die Christsozialen nun "sowas wie einen Härtetest" dar, sagte Seehofer nach einer CSU-Vorstandssitzung in München.

Der seit 100 Tagen amtierende Parteichef betonte, die CSU sei nach dem Verlust der CSU-Alleinregierung in Bayern wieder stabilisiert. "Wir haben jetzt eine Plattform erreicht, auf der wir gut weiterbauen können." Um weiter Tempo aufzunehmen, sei aber noch "eine ganze Menge erforderlich".

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