CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer fordert als Konsequenz aus dem irischen Nein zum EU-Reformvertrag einen Stopp der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei.
Haderthauer sagte der Nachrichtenagentur ddp, ohne den Vertrag von Lissabon stoße schon die jetzige Europäische Union an ihre Grenzen. Deshalb sei es "völlig abwegig, über einen Beitritt der Türkei weiter zu verhandeln".
Haderthauer fügte hinzu: "Die Eröffnung neuer Kapitel ist ein schwerer Fehler und weckt falsche Erwartungen auf türkischer Seite."
Sie verwies zugleich darauf, dass die Türkei "in zentralen Fragen nach wie vor meilenweit vom EU-Standard entfernt" sei. So gebe es dort die Gleichberechtigung von Mann und Frau "nur auf dem Papier".
Außerdem habe "das Militär noch immer großen Einfluss auf die Politik". Die CSU-Generalsekretärin betonte, eine privilegierte Partnerschaft sei "für Europa und die Türkei die beste Lösung".
Die Türkei könne als Teil einer Freihandelszone auf dem Gebiet der Außen- und Sicherheitspolitik verstärkt mit der EU zusammenarbeiten. Zugleich gewinne sie "Zeit für Reformen im Inneren, die sie dringend braucht".