CSU-Chef Huber:Stoibers Kurzzeit-Comeback

Nach den verlustreichen Kommunalwahlen erklärt der CSU-Vorsitzende Huber Bildung zum großen Thema des Landtagswahlkampfes - und erlaubt sich einen Fauxpas, über den sich Edmund Stoiber freuen dürfte.

Die aus CSU-Sicht durchwachsenen Kommunalwahlen sind abgehakt, der Blick der Christsozialen richtet sich auf den September: Dann steht der nächste Urnengang an, der bayerische Landtag wird gewählt.

Löste im Herbst 2007 Edmund Stoiber als CSU-Chef ab: Erwin Huber. (Foto: Foto: ddp)

Deshalb trat CSU-Chef Erwin Huber vor die Presse und verkündete, mit welchen Themen die Regierungspartei Wahlkampf machen möchte: der Schul- und der Bildungspolitik. Huber sprach von Maßnahmen wie Absenkung der Klassenstärken, der Ausbau der Ganztagesangebote, der Reform des achtjährigen Gymnasiums und Änderungen beim Übertritt auf weiterführende Schulen.

Das Wahlprogramm der CSU werde einen entsprechenden Fahrplan für Bildungspolitik enthalten, so Huber. Auch Haushaltsmittel würden in erster Linie in die Bereiche Schule, Bildung und Hochschulen fließen, kündigte der Parteichef und Finanzminister an. Kritik an der Schulpolitik gilt als ein Grund für das Absacken der CSU bei den Kommunalwahlen.

Nach parteiinterner Kritik am Führungsstil der neuen CSU-Spitze forderte Huber von den Christsozialen Geschlossenheit ein. Zugleich müsse die Partei auch "die Herzen der Menschen" erreichen. Eine gute politische Leistungsbilanz allein genüge nicht.

Als Huber auf den Spitzenkandidaten zu sprechen kam, erlaubte sich der Finanzminister einen Lapsus: Huber erklärte, seine Partei ziehe mit einer "überzeugenden Mannschaft mit Ministerpräsident Edmund Stoiber in die Landtagswahl". Als der CSU-Vorsitzende seinen Versprecher bemerkte, schob er nach: "Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2008 ist natürlich Günther Beckstein."

Und Huber hatte auch gleich eine Erklärung für den Fehler parat. Er habe gerade an Stoiber gedacht, weil dieser angekündigt habe, zur CSU-Vorstandsklausur Anfang April nach Wildbad Kreuth zu kommen. Der Parteichef fügte hinzu, er finde es "toll", dass Stoiber seinen Rat anbiete.

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