CSU:Beckstein trifft Parteirebellin

Den Vorwurf, er habe Gabriele Pauli beleidigt, wollte Günther Beckstein nicht auf sich sitzen lassen. Jetzt haben sich beide zu einem persönlichen Gespräch getroffen.

Nach ihrer Kritik auf dem CSU-Parteitag hat Bayerns designierter Ministerpräsident Günther Beckstein die Fürther Landrätin Gabriele Pauli zu einem Gespräch im Münchner Innenministerium empfangen.

Nach den Vorwürfen der Fürther Landrätin Pauli traf sich Beckstein mit ihr zu einem Gespräch unter vier Augen. (Foto: Foto:)

Dabei habe er ihr deutlich gemacht, dass er sie nicht als Persönlichkeit herabwürdigen wolle, teilte das Innenministerium am Abend mit. Er habe sie auch keineswegs "einen Fall für den Psychiater" genannt, wie Pauli kritisiert hatte.

Pauli hatte Beckstein auf dem CSU-Parteitag vorgeworfen, er habe sie als eine Frau bezeichnet, die zum Psychiater gehen müsse. "Ich lasse so polemische Angriffe nicht im Raum stehen", schimpfte sie. Beckstein hatte ihr daraufhin ein Gespräch unter vier Augen angeboten.

Nach dem Gespräch sagte der designierte Ministerpräsident: "Ich habe in einem Fernsehinterview lediglich das damalige Stimmungsbild in der Fraktion wiedergegeben." Gabriele Pauli gab sich mit dieser Erklärung nicht zufrieden: "Dass er das Wort 'Psychiater' überhaupt in den Mund nimmt, zeigt doch, was er damit andeuten wolle", sagte sie.

Beckstein habe sie dafür gerügt, dass sie die medienwirksame Bühne des Parteitages und nicht den Bezirksparteivorstand für ihre Vorwürfe genutzt habe. Pauli erwiderte darauf: "Es ist so viel in der Öffentlichkeit über mich geäußert worden, dass ich das auch öffentlich klarstellen wollte."

Sie betrachte das Gespräch mit Beckstein als Versuch, sie wieder in die Partei einzubinden. Pauli bekräftigte, dass sie in der CSU weiterarbeiten wolle. Sie und Beckstein hätten aber unterschiedliche Auffassungen von Politik.

© ddp-bay/sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: