Norbert Blüm war schon immer für manch pfiffigen Beitrag gut. Diesmal widmet sich Helmut Kohls Arbeit- und Sozialminister (Amtszeit 1982-1998) mit Horst Seehofer, mit dem er zu Bonner Zeiten immerhin am Kabinettstisch gesessen hat.
"Schimmi ist ein Rabauke, der sich im Ernstfall wenig um Dienstvorschriften schert, aber die Leute spüren: Er hat ein großes Herz. Und so ist das auch mit Horst Seehofer", schreibt Blüm in einem Gastbeitrag für die Bild am Sonntag. Die Menschen spürten, dass Seehofer für eine Sache kämpfe.
Blüm zollte dem 59-Jährigen zudem Anerkennung für dessen Fähigkeit, Rückschläge wie schwere Krankheiten oder seine politische Niederlage im Streit mit Kanzlerin Angela Merkel um die Kopfpauschale wegzustecken. "Diese Treffer hätten manch anderen ausgeknockt", erklärt Blüm.
Mit Seehofer als möglichem Vorsitzenden müsse sich die CSU jedoch auch auf eine andere Eigenschaft einstellen. Der Landwirtschaftsminister sei "knauserig", schreibt Blüm weiter.
"Vor die Alternative 'Freibier oder Sozialismus' gestellt, bin ich mir nicht sicher, ob er eine Lokalrunde schmeißt..." Seehofer kokettiere ganz offen mit seinem Geiz.