Bayerns Polizei:Truppe von Klöpsen

Auf Zack muss sie sein, die Polizei, drahtig und fit. Stattdessen sieht Landtagsvizepräsident Peter Paul Gantzer überall fette Polizisten - und empfiehlt, was alle Fitnessberater empfehlen.

Wie ist es um den körperlichen Zustand der bayerischen Polizei bestellt? Es mangelt ihr an Fitness, befindet Landtagsvizepräsident Peter Paul Gantzer (SPD).

Wäre die bayerische Polizei mit Tretautos unterwegs, wäre Übergewicht sicher kein Problem. (Foto: Foto: dpa)

Nach mehreren Besuchen in Polizeidienststellen habe er festgestellt, dass manche Polizisten nicht den Eindruck machen, als ob sie körperlich 100 Prozent fit seien, schrieb er in einem Brief an Innenminister Günther Beckstein (CSU).

Die Bevölkerung müsse davon ausgehen dürfen, "dass ein Polizeibeamter fit und nicht fett ist", betonte Gantzer.

Da Kritik alleine nun nicht hilft, präsentiert Gantzer ein Mittel gegen das lästige Übergewicht der Truppe: Gantzer fordert einen verbindlichen, jährlichen Fitnesstest für die Polizisten. "Gibt es Leistungsabfälle gegenüber vorherigen Jahren, müssen die Gründe dafür untersucht werden", betonte Gantzer.

Falls es keine nachvollziehbaren Gründe gebe, müsse der Dienstvorgesetzte mit dem betroffenen Beamten darüber sprechen. Generell müssten die Polizisten ihre vorgesehenen vier Sportstunden im Monat auch tatsächlich ableisten.

Bayerns Innenstaatssekretär Georg Schmid (CSU) nimmt die Einsatzkräfte in Schutz: Täglich stellten bayerische Polizeibeamte unter Beweis, dass sie unter schwierigen Bedingungen erfolgreiche Polizeiarbeit leisten. "Sie haben es nicht verdient, von Gantzer pauschal als 'fett' beleidigt zu werden", betonte Schmid.

Und um die Sportbereitschaft zu verbessern, so Generalsekretär Schmid, sei "Zwang der völlig falsche Weg". Nur wer gerne Sport treibe, verbessere seinen Fitnesszustand. Die Organisation des Dienstsportes liege bei den jeweiligen Dienststellen. Die Vorgesetzten hätten regelmäßige Berichtspflichten über Sportquoten und über sportliche Aktivitäten.

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