BayernLB:"Kein professionelles Handling"

Finanzexperter Rudolph spricht im BayernLB-Untersuchungsausschuss nicht nur von schelchter Kommunikation, er sagt auch, dass die Risiken unterschätzt worden sind.

Bei der ersten Zeugenvernehmung im Landesbank-Untersuchungsausschuss des Landtags hat ein renommierter Experte dem Institut schlechte Informationspolitik vorgehalten.

Der BayernLB-Untersuchungsausschuss nimmt die Arbeit auf. (Foto: Foto: dpa)

Als die BayernLB ihre Milliardenrisiken im Februar 2008 öffentlich machte, habe es "offensichtlich kein professionelles Handling der Kommunikationspolitik gegeben", sagte der Sachverständige Bernd Rudolph.

Der Betriebswirt attestierte der gesamten Finanzbranche einschließlich der BayernLB, die Gefahren des Geschäfts mit strukturierten Wertpapieren unterschätzt zu haben. "Es ist nichts verschleiert worden, es ist nur die Brisanz nicht gesehen worden. Das Risiko, dass die Märkte abschmieren, ist schlichtweg nicht gesehen worden", sagte Rudolph.

Bei der Landesbank habe sich "keiner im Verwaltungsrat und vermutlich auch im Vorstand Gedanken gemacht". Eine problematische Entwicklung am Hypothekenmarkt habe sich seit 2000 abgezeichnet, sagte der Dekan der Fakultät für Betriebswirtschaft an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität. Im Jahr 2006 sei die Krise ausgebrochen. Der Verwaltungsrat der BayernLB habe sich am 24. Juli 2007 erstmals ausführlich mit der Krise am US-Kreditmarkt befasst.

Rudolph betonte jedoch, dass die BayernLB und andere deutsche Banken nicht alleine standen. "Es ist ein Marktversagen nicht vorhergesehen worden. In diesem Markt haben sich weltweit alle Spieler getummelt."

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