Bamberg:Chemieunfall bei Bosch

Beim Automobilzulieferer Bosch ist es am frühen Freitagmorgen zu einem Chemieunfall im Werk Bamberg gekommen. Mehr als 100 Arbeiter sind mit starker Übelkeit und Atembeschwerden in Krankenhäuser gebracht worden.

Bei dem Chemieunfall in einer Werkshalle von Bosch in Bamberg sind mindestens 100 Menschen verletzt worden. Nach bisherigen Ermittlungen der Polizei führte die Rostschutzbehandlung von Metallteilen zu einer chemischen Reaktion. Dabei wurden giftige Dämpfe freigesetzt.

Die betroffenen Mitarbeiter klagten über Atembeschwerden und Übelkeit und mussten in Kliniken behandelt werden. Die Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot vor Ort.

Kurz nach 2 Uhr war während der Nachtschicht einem Arbeiter an einem Fließband schlecht geworden, wie die Bamberger Polizei berichtete. Nach und nach klagten zahlreiche weitere Mitarbeiter über Beschwerden.

Der Betrieb läuft wieder

Die Produktion wurde eingestellt und mit der medizinischen Versorgung der Verletzten begonnen. Werksfeuerwehr, Bayerisches Rotes Kreuz (BRK) und Polizei eilten mit Dutzenden von Helfern an den Unglücksort. Viele der Verletzten wurden vor Ort behandelt, andere kamen nach den Polizeiangaben in umliegende Kliniken.

Die exakte Zusammensetzung der chemischen Reaktion war zunächst unbekannt. In der Produktionshalle werden Metallteile in ein Rostschutzbad gegeben und dann in Plastikfolien verpackt. Der Korrosionsschutz sei aus zunächst ungeklärter Ursache in der Nacht nicht ausreichend gewesen. Es habe daher Nachbehandlungen gegeben, erläuterte ein Polizeisprecher. Eine Gefährdung der Umwelt bestand den Angaben zufolge durch die Freisetzung der giftigen Dämpfe jedoch zu keinem Zeitpunkt. Der Betrieb in der Halle laufe seit 6.15 Uhr wieder planmäßig.

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