Ein HIV-infizierter Mann soll ein 13-jähriges Mädchen aus dem Raum Würzburg vergewaltigt haben. Die Jugendliche hat sich nach Aussagen der Staatsanwaltschaft Würzburg vom Donnerstag aber nicht mit dem Erreger der Immunschwächekrankheit Aids angesteckt. Der 40-Jährige, der derzeit bereits eine fünfeinhalb Jahre lange Haftstrafe wegen versuchter und gefährlicher Körperverletzung in neun Fällen verbüßt, muss sich deshalb demnächst vor dem Landgericht Würzburg verantworten.
Der Afrikaner ist wegen Vergewaltigung und schweren sexuellen Missbrauchs des Kindes im Jahr 2004 angeklagt. Das sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft und bestätigte damit einen Bericht der Würzburger Main-Post.
Angeblich Rache an deutschen Frauen
Zudem muss sich der Mann wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung an zwei Frauen verantworten, weil er mit diesen ungeschützten Sex hatte, den beiden aber nichts von seiner Infektion gesagt haben soll. Die Frauen seien aber nicht mit dem HI-Virus infiziert, sagte der Sprecher. Zu den Vorwürfen hat sich der Mann bisher nicht geäußert.
Der Discjockey war im Januar 2007 wegen derselben Delikte an mehreren Frauen zu der Haftstrafe verurteilt worden. Zwei seiner sieben Ex-Freundinnen aus Unter- und Mittelfranken steckten sich mit dem Erreger der Immunschwächekrankheit an. Nach Auffassung des damaligen Anklagevertreters hatte der mehrfache Vater seine Partnerinnen absichtlich anstecken wollen, um sich an deutschen Frauen zu rächen. Er hatte sich zuvor bei seiner deutschen Ex-Frau mit dem Virus infiziert.
Während und nach dem Prozess hätten sich nun die beiden Frauen und die Jugendliche bei den Ermittlern gemeldet, sagte der Sprecher. Wann der Fall vor Gericht verhandelt wird, steht noch nicht fest.