30.000 Euro gestohlen:Safeknacker horcht Mithäftling aus

Im Gefängnis hat ein einschlägig vorbestrafter Betrüger einen Mithäftling schamlos ausgehorcht und nach seiner Entlassung um 30.000 Euro erleichtert. Der Dieb freute sich nur kurz.

Der 52-jährige Nürnberger gab sich zunächst bei einem Bekanntem seines zehn Jahre älteren Mithäftlings als Sozialarbeiter aus und kassierte von diesem 400 Euro, um angeblich einen Rechtsanwalt zu bestellen.

Ausgenutzt: Den Wandsafe seines Mithäftlings nahm ein ehemaliger Gefängnis-insasse kurzerhand auf seinem Fahrrad mit. (Foto: Foto: iStockphoto)

Anschließend brach der Mann nach Angaben der Polizei vom Freitag in die Wohnung des Mitinsassen ein. Er wusste von einem Wandtresor, den er herausriss. Danach transportierte er den Safe mit dem Fahrrad ab und öffnete ihn einem Trennschleifer. ^

Seine Beute: 30 000 Euro Bargeld und etwas Schmuck. Von der Beute leistete sich der 52-Jährige erst einmal eine 1550 Euro teure Uhr und zahlte einen Kredit über 8000 Euro zurück.

Zudem kaufte er sich für 5900 Euro ein Auto. Mit dem Wagen drehte er fleißig seine Runden, obwohl er bereits seit 15 Jahren keinen Führerschein mehr besitzt.

Der Versuch des Mannes, auch noch Geld vom Konto seines ehemaligen Mithäftlings auf sein eigenes zu überweisen, scheiterte an der gefälschten Unterschrift. Die Ermittler konnten den 52-Jährigen schließlich überführen, weil er seine Fingerabdrücke beim Einbruch in die Wohnung hinterlassen hatte.

Der 52-Jährige hatte bereits mehrere langjährige Freiheitsstrafen wegen Betrugs abgesessen. Er legte ein Geständnis ab. Die 9600 Euro, die von der Beute übrig waren, wurden sichergestellt. Das von einem Teil der Beute gekaufte Auto wurde als Schadensausgleich dem Opfer überschrieben.

Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Mann außerdem wiederholt als Hochstapler aufgetreten war. Frauen spiegelte er vor, er sei vermögend, um bei ihnen Unterschlupf zu finden. Tatsächlich wohnte der 52-Jährige in einer Pension und hatte Schulden.

© ddp-bay - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: