Winterreifen:Lager-Denken

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Der richtige Umgang mit Reifen spart bares Geld

Klaus Justen

Reifen mögen es kühl, dunkel und trocken. Wer den Wechsel der aufgezogenen Pneus in Eigenregie übernimmt, sollte vor allem beim Aufbocken des Fahrzeugs aufpassen. Der Wagenheber braucht einen ebenen, harten Untergrund, damit er solide steht und der Wagen keine gefährliche Eigendynamik entwickelt. Wichtig ist auch, dass man den Wagenheber in die dafür vorgesehenen Aufnahmen ansetzt. Sonst können teure Dellen in den Seitenschwellern die Folge sein.

Auf die richtige Lagerung kommt es an. (Foto: Foto: pressinform)

Vor der Demontage werden Pneus und Felgen gründlich mit Wasser und Bürste gereinigt, dann wird mit Kreide die bisherige Position am Fahrzeug markiert (vl für vorne links, hr für hinten rechts). Bevor die Reifen endgültig im Lager verschwinden, sollte man noch rasch kleinere Steine aus dem Profil entfernen und den Luftdruck um 0,5 bar erhöhen. Die Lagerung über die Wintermonate erfolgt idealerweise in einem trockenen, dunklen und kühlen Raum.

Reifen mit Felgen verbringen die Zeit der Nichtbenutzung aufeinander gestapelt oder an der Wand aufgehängt. Reifen ohne Felgen sollten dagegen senkrecht stehen und von Zeit zu Zeit etwas gedreht werden, damit sie keine Unwucht bekommen. Auf jeden Fall aufpassen, dass der Gummi nicht mit Öl, Benzin oder Lösungsmitteln in Berührung kommt.

Der Profil-Schnelltest mit der Ein-Euro-Münze

Vor dem Anbringen der Winterreifen darf die Kontrolle des Profils nicht fehlen. Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter reicht streng genommen nicht aus. Fachleute empfehlen deshalb, sich bereits bei einem Restprofil von zwei bis drei Millimeter nach einem neuen Reifensatz umzusehen.

Praktisch und zuverlässig ist der Schnelltest mit der Ein-Euro-Münze: Der Goldrand ist exakt zwei Millimeter breit. Solange er noch gut verdeckt wird, wenn man die Münze zum Check in die Profilrillen steckt, besteht man zumindest vor dem prüfenden Blick der Verkehrspolizei.

Um die gleichmäßige Abnutzung zu erreichen, sollte man etwa alle 10 000 bis 15 000 Kilometer die Reifen an den Achsen tauschen - aber nicht diagonal, sondern immer nur auf einer Seite von vorne nach hinten und umgekehrt. Immer wieder ein Streitthema: An welche Achse gehört das bessere Profil?

Wer's bequem mag, lässt's den Reifen- oder Autohändler machen

Unter Sicherheitsaspekten eindeutig auf die Hinterachse - auch bei Fronttrieblern. Entscheidend für die Richtungsstabilität des Autos sind nämlich die Seitenführungskräfte der Hinterachse - vor allem bei kritischen Fahrzuständen, etwa in einer zu schnell angegangenen Kurve.

Wer es bequem mag, packt seine Winterreifen ins Auto und lässt den Wechsel vom Reifen- oder Autohändler erledigen. Viele Autowerkstätten bieten den Tausch zu Pauschalpreisen um 20 Euro an.

Vorteil, gerade in Zeiten sehr langer Wartungsintervalle: Der Werkstattprofi hat auch zwischendurch die Chance, einmal einen Blick auf Bremsen, Fahrwerk und Unterboden des Autos zu werfen. Beschädigungen an den Gummimanschetten der Antriebswellen, oft eine Folge von Marderbiss, können so noch entdeckt werden - bevor Schäden entstehen, deren Behebung Tausende Euro kostet.

© SZ vom 5.9.2005 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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