(SZ vom 27.08.1997) Sportlichkeit traut man den Autos von Volvo schon länger zu - spätenstens aber seit die überarbeitete 70er-Baureihe (ehedem 850) mit Turbomotor 199x auf den Markt kam. Für die Mittelklassereihe wurde für den S40 und den V40, wie sie seit der Nomenklaturänderung Mitte vergangenen Jahres heißen, nun auch eine leistungsstarke Version präsentiert. Die Öffentlichkeit kann S40 und V40 bei der IAA in Fankfurt in zwei Wochen bewundern; bei den Händlern werden sie dann anschließend stehen.
Das sportliche Modell erkennt man vor allem am Schriftzug, der mit T4 angereichert ist. Innerlich macht sich das mit einer Leistung von 147 kW (200 PS) bemerkbar, die aus 1,9 Liter Hubraum geschöpft wird. Damit erreichen sowohl die Limousine als auch der Kombi entsprechende Fahrleistungen: Beschleunigung von Null auf 100 km/h in 7,3 Sekunden, der Vortrieb endet bei 235 km/h.
Da beide Modelle über die gleichen Fahrleistungen verfügen, lassen sich auch beide gleich angenehm schaltfaul oder eben sportlich vorwärtsbewegen. Das maximale Drehmoment von 300 Nm liegt bereits bei 2400/min an. Die schaltfaule Fahrweise wird aber nicht wegen des Fünfgang-Getriebes nötig, denn es funktioniert sehr präzise und leicht. Es ist schon eher das komfortable und serienmäßige Sportfahrwerk, das zum Dahingleiten verleitet. Unebenheiten fängt es genauso rückenfreundlich ab, wie es bei schneller gefahrenen Kurven Stabilität und Sicherheit gewährleistet.
Bei ersten längeren Fahrten präsentierten sich S40 und V40 als bequeme und handliche Reiseautos, in denen man weitere Strecken mühelos und ohne Streß zurücklegen kann. Die Entscheidung, ob es die Limousine oder der Kombi sein sollte, fällt nur anhand der Platzbedürfnisse, denn naturgemäß bietet der V40 als modernes Lastentier mehr Kofferraum. Das Fahrverhalten ist bei beiden Versionen gleich gut und selbst den Kraftstoffverbrauch beziffert Volvo mit 9,5 Liter Super bleifrei auf 100 Kilometer für beide Fahrzeuge gleich.
In Sachen Sicherheitsausstattung stehen die T4-Modelle den anderen Serienwagen in nichts nach: Vier Airbags gehören ebenso dazu wie ABS und das Volvo-Sicherheitssystem SIPS, automatische Gurthöhenverstellung und Gurtstraffer sowie fünf Kopfstützen. Äußerlich erkennt man den T4 an den 16-Zoll-Rädern mit neuen Felgen, den Doppelscheinwerfern, dem ovalen Auspuff mit verchromten Endrohr und im Innenraum am serienmäßigen Sportlenkrad.
Die Komfortausstattung beinhaltet außer den bekannten Merkmalen wie Servolenkung, umklappbare Rücksitzbank, höhenverstellbares Lenkrad, noch eine elektronische Traktionskontrolle, elektrische Fensterheber vorne und eine fernbedienbare Zentralverriegelung. 1998 will Volvo von der 40er-Baureihe etwa 18 000 Exemplare verkaufen, wobei der Anteil des T4 dann bei rund zehn Prozent liegen könnte. Heuer sollen sich noch rund 500 Käufer für die Version mit 200 PS entscheiden. Diese müssen für die Limousine 47 900 Mark und für den Kombi 49 100 Mark auf den Tisch des Hauses legen.
Von Marion Zellner