Auch in der gehobenen Mittelklasse sind Dieselmodelle gefragt. Im Vergleichstest zwei Top-Modelle: Alfa 166 2,4 JTD gegen BMW 530 d
Wieviel Styling muss sein, wieviel Leistung braucht im TDI- und Common-Rail-Zeitalter ein Diesel in der oberen Mittelklasse? Alfa Romeo schickt sein schickes Topmodell Alfa 166 mit einem 2,4-Liter-Turbo-Diesel und 140 PS / 103 kW ins Rennen um die Kilometer-schluckende Käufergunst.
BMW geht in die Vollen und bläst in der 5er-Klasse gleich mit drei Dieselmodellen zum Angriff. Top-Modell ist der begehrte 530 d mit Common-Rail-Technik und bärenstarken 193 PS / 142 kW. Wie viel Diesel braucht ein Mensch?
Einstiegspreise von 30.000 bis 36.000 Euro
Startet die Preisskala des Alfa 166 bei mindestens 30.000 €, so schlägt die Basisversion des BMW 530 d aufgrund des teueren Motors mit rund 6.000 € mehr zu Buche. Der Preis des BMW läßt sich jedoch problemlos auf 45.000 € und mehr drücken.
Von den Automatikversionen kann man getrost die Hände lassen. Die Schaltungen beider Fahrzeuge arbeiten vorbildlich und passen ausgezeichnet zu den hubraumstarken Motoren.
Die Geschichte zeigt: Ein Alfa polarisiert - da macht der Coupé-hafte 166er keine Ausnahme. In Sachen Styling drängt er den ebenfalls schicken 5er in den Hintergrund.
Das ist neben dem Verbrauch jedoch die einzige Disziplin, die der Italiener für sich entscheiden kann. Ansonsten drückt der überragende Bayer dem Dieseltest seinen blau-weißen Stempel auf.
140 Pferde sind zu schlapp
Neben dem Styling lebt Alfa Romeo seit Jahrzehnten von den bulligen Motoren. Nicht so der Alfa 166. Der 5-Zylinder Motor kann nicht vollends überzeugen.
Zwar geht der Common-Rail-Diesel vom Start weg mit mehr als 300 Nm munter ans Werk. Auf Landstraße und Autobahn wünscht sich der Langstreckenpilot jedoch deutlich mehr Leistung. Ab Tempo 170 ist von italienischem Temperament kaum mehr etwas zu spüren. Die Tachonadel quält sich förmlich über die prestigeträchtige 200er-Marke.
Hier zeigt der 193 PS starke 530 d seine Extraklasse. Bärenstarke Leistung und Drehmoment satt in jeder Lage; erst bei Tempo 230 ist Schluss. Abgesehen von einer kaum spürbaren Anfahrschwäche lässt der Bayernexpress keine Wünsche offen.
Die je nach Ausstattungspaket sportlich abgestimmten Fahrwerke empfehlen sich übrigens für beide Familienlimousinen.
Alfa mit umfangreicher Serienausstattung
In Sachen Ausstattungsvarianten unterscheiden sich die beiden Konkurrenten aus Italien und Deutschland deutlich. Wird der Alfa Romeo 166 in drei Ausstattungsvarianten angeboten, so hat die Aufpreisliste des 530 d trotz mittlerweile erhältlicher "Editionen" fast den Umfang des Münchener Telefonbuchs.
In der exklusiven Variante "Destinctive" bietet der Alfa dagegen von Ledersitzen bis zu Xenonscheinwerfern serienmäßig alles, was das Herz begehrt.
Beim 5er gibt es mittlerweile zwar ebenfalls verschiedene Ausstattungspakete wie "Lifestyle", "Exclusive" und "Sport".
Für Ledersitze, Parkpilot oder selbst eine Klimaautomatik muss der BMW-Fahrer allerdings tief in die Tasche greifen.
Quelle: autocert.de