Toyota Starlet:Mit Brot-und-Butter-Motor

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Basisversion ist mit einem Fahrerairbag ausgestattet

(SZ vom 22.05.1996) Kleinwagen haben längst ihre Rolle als Transportmittel für Minderbemittelte abgelegt. Die aktuellen Versionen von VW Polo, Opel Corsa oder Ford Fiesta zwingen ihre Besitzer nicht zum grundsätzlichen Verzicht auf alle schönen Seiten des Autolebens, sie bieten Komfort, Fahrleistungen und vor allem Sicherheit beinahe wie die Großen. Im hart umkämpften Feld der Sub-Kompaktklasse lanciert Toyota jetzt die fünfte Auflage des Starlets, der sich in 22 Jahren auf dem deutschen Markt einen Ruf als anspruchsloser, zuverlässiger Begleiter erworben hat.

Nur minimal gewachsen

Im Vergleich zu seinem Vorgänger ist der aktuelle Starlet nur minimal gewachsen, sein Äußeres ist stärker gerundet, aber nach wie vor wenig aufregend. Ein Eindruck, der sich auch im Fahrgastraum fortsetzt. Die Armaturentafel präsentiert sich in tristem Grau, der Kunststoff wirkt billig. Ein Minimum an farblicher Auflockerung bieten Seitenverkleidungen und Sitze. Dafür sind letztere für großgewachsene Fahrer ein bißchen zu klein ausgefallen, die Rücken-Unterstützung ist nur mäßig. Bescheiden auch der Fußraum in der zweiten Reihe. Leicht unterdurchschnittlich ist der variable Kofferraum (214 bis 500 Liter Volumen) ausgefallen.

Gute Noten bekommt der kleinste Toyota dafür für sein Fahrverhalten. Die - außer in der Basis-Version 'J' - serienmäßige Servolenkung paßt gut zum Charakter des 3,74 Meter langen und gut 900 Kilogramm schweren Starlet. Kurven umrundet der Japaner mit stoischer Ruhe; das Fahrwerk bügelt Boden-Unebenheiten geradezu mustergültig weg.

Einzige Antriebsquelle für den Starlet ist ein 16-Ventiler mit 1,4 Liter Hubraum, der 55 kW (75 PS) leistet. Ein Brot-und- Butter-Aggregat - nicht übermäßig dynamisch und drehfreudig, auch ein wenig rauh laufend, aber zeitgemäß sparsam (EU-Verbrauchsmix 6,7 Liter Super bleifrei auf 100 Kilometer) und ausreichend schnell (Höchstgeschwindigkeit 170 km/h, Null auf 100 km/h in 11,2 Sekunden).

Starlet-Fahren beginnt bei 17 980 Mark für die ausschließlich dreitürige Einstiegs-Version, die nur mit einem Fahrerairbag ausgestattet ist. Für 2000 Mark mehr gibt es neben einigen Komfort- Zutaten auch den Beifahrer-Luftsack und die Option auf ein Vierkanal-ABS (1100 Mark). Der Viertürer kostet 20 880 Mark. 8000 Starlet will Toyota dieses Jahr noch an die Frau oder den Mann bringen. Eine realistische Einschätzung.

Von Gregor Rudolph

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