Subaru Legacy Outback:Ein Kombi, der keiner sein will

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Sport Utility Wagon mit einem 2,5-Liter-Vierzylindermotor

(SZ vom 12.02.1997) Eigentlich gehört er zu den alten Bekannten, denen man sich immer wieder gerne nähert: Der Subaru Legacy ist ein praktischer Kombi, an dem die zur Zeit so modischen Rundungen noch keine Spuren hinterlassen haben. Dafür ist er ein solides Transportmittel, das für nahezu jeden Einsatzzweck gerüstet ist - mit seinem Allradantrieb und dem variablen Innenraum. Wenn nun ein Gefährt nicht mehr ganz taufrisch daherkommt, sind die Marketing-Experten gefordert, um die Nachfrage wieder anzukurbeln.

Besonders kreative Köpfe scheinen da für Subaru tätig zu sein: Der Subaru Legacy mit dem Beinamen Outback "kreiert eine völlig neue Fahrzeuggattung", ist da in der Pressemappe zu lesen. Er ist der erste Sport Utility Wagon der Welt. Bisher kannte man nur Sport Utility Vehicles. Mit diesem Begriff bezeichnen die Amerikaner kleine Geländewagen, die nicht nur für die Arbeit abseits der Straßen eingesetzt werden, sondern immer mehr auch in der Freizeit. Das neue am Outback, meint Subaru, sei nun, daß er nicht auf einem Geländewagen basiere, sondern auf einem allradgetriebenen Kombi.

Das war uns beim Betrachten des Autos auch gleich aufgefallen: Der Outback basiert nicht nur auf einem Kombi, er sieht auch so aus, nur daß er über eine fünf Zentimeter größere Bodenfreiheit verfügt. Warum kann man einen Kombi dann nicht einfach Kombi nennen und muß stattdessen das Auto neu erfinden?

Kennzeichen aller in Deutschland vertriebenen Autos von Subaru ist der Allradantrieb: Mit dem kann natürlich auch der Outback aufwarten - gerade im Winter ein nicht zu unterschätzender Sicherheitsfaktor. Zu den Vorzügen des Outback gehört auch der 2,5-Liter-Vierzylindermotor. Manchmal ist man versucht zu glauben, daß unter der Haube ein Sechszylinder seinen Dienst verrichtet. Das Aggregat schnurrt schön vor sich hin und bietet auch bei niedrigen Drehzahlen das nötige Kraftpotential, um schaltfaul fahren zu können. Hier für die Statistiker die wichtigsten Daten: 110 kW (150 PS), Höchstgeschwindigkeit 195 km/h, Beschleunigung von Null auf 100 km/h in 10,3 Sekunden. Allerdings war der Kraftstoffverbrauch von etwa zwölf Liter Super bleifrei auf 100 Kilometer an der Obergrenze des Tolerierbaren.

Beim Zusammenstellen der Ausstattung haben sich die Japaner auf die Tugend besonnen, mit der sie einst ihre Verkaufserfolge begründeten: So weist der Outback eine Kompettausstattung auf, die diesen Namen wirklich verdient: Von Servolenkung bis zu elektrischen Fensterhebern ist alles an Bord, was das Fahren angenehmer macht - sogar der Tempomat und die beheizbaren Sitze wurden nicht vergessen. Als einziger Posten steht eine Lederausstattung für 3000 Mark auf der Aufpreisliste.

Der Outback ist für 52 990 Mark zu haben. Ein durchaus attraktives Angebot, denn mit ihm erwirbt man einen ausgereiften Kombi für beinahe alle Lebenslagen. Und wer wirklich ein Auto von Subaru mit dem Attribut Sport Utility will, muß nur noch etwas Geduld mitbringen: In Detroit stellten die Japaner im Januar den Forester vor, einen echten Geländewagen und keinen aufgepeppten Kombi.

Von Otto Fritscher

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