Studie:Beim Reifenwechsel gibt es noch Unterschiede

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Entgegen allen Klischees und Vorurteilen ist jetzt klar: Frauen können gut Auto fahren. Im Gegensatz zu Männern unter 30. Das jedenfalls ergab eine repräsentative Umfrage.

Die meisten Vorurteile über die angebliche Unfähigkeit von Frauen am Steuer haben offenbar mit der Realität nicht viel gemein: Lediglich beim Rückwärtseinparken und beim Reifenwechsel zeigen deutsche Autofahrerinnen Schwächen, wie eine am Donnerstag in Hamburg vorgestellte repräsentative Umfrage der Zeitschrift Auto Bild und der Axa-Versicherung ergab.

Oft auch noch gut gelaunt: Frauen am Steuer (Foto: Foto: dpa)

So räumten 27 Prozent der befragten Frauen ein, ihr Auto nicht ohne Probleme rückwärts in eine Parklücke zu bekommen - verglichen mit 15 Prozent der Männer. Noch deutlicher sind die Unterschiede beim Reifenwechsel, den sich nur 38 Prozent der Frauen, aber 95 Prozent der Männer ohne fremde Hilfe zutrauen.

Trau' keinem unter 30

Rückschlüsse auf die allgemeinen Fahrkünste von Mann und Frau lassen diese Schwächen allerdings nicht zu: Denn laut den Unfallstatistiken seien Männer unter 30 Jahren die mit Abstand schlechtesten Autofahrer, stellte Axa-Vorstandschef Norbert Rollinger klar. Schadensstatistiken zeigten, dass Frauen in dieser Altersgruppe deutlich weniger Unfälle verursachten. "Ab 30 Jahren verweiblichen Männer im Fahrstil", erklärte der Versicherungschef. "Dann fahren beide Geschlechter gleich gut."

Diese Ansicht teilt auch eine breite Bevölkerungsmehrheit: 57 Prozent der Bundesbürger halten beide Geschlechter für gleich gut hinter dem Steuer. Nur noch 21 Prozent vertreten die Ansicht, dass Männer eindeutig besser Auto fahren. Immerhin 22 Prozent halten hingegen Frauen für besser.

Nach den Ergebnissen der Untersuchung sagen zudem 62 Prozent der Männer, es gebe zu viele Vorschriften im Straßenverkehr. Bei den Frauen sind nur 46 Prozent dieser Ansicht. 21 Prozent der Männer ignorieren nach eigenen Angaben Verkehrsregeln, wenn diese aus ihrer Sicht unnötig sind. Nur zwölf Prozent der Frauen handeln ebenso.

Klischees ohne Ende

Im Detail ist das Image von Frauen und Männern am Steuer indes immer noch klischeebeladen. Männer fahren demnach nach Überzeugung vieler Befragter aggressiver, riskanter und rücksichtsloser, während Frauen nach wie vor ein ängstlicher und langsamer Fahrstil zugeschrieben wird. Die Klischees färben sogar noch auf Automarken ab: So gelten laut der Umfrage Porsche und Mercedes-Benz als "männlichste" Marken, Smart und Fiat als "weiblichste".

53 Prozent der jungen Männer telefonieren beim Fahren mit dem Handy (Frauen: 42 Prozent). 28 Prozent der Männer haben Punkte in Flensburg, aber nur 16 Prozent der Frauen.

Von sich überzeugt

An Selbstbewusstsein im Auto mangelt es der Studie zufolge weder Männern noch Frauen - der Löwenanteil ist von den eigenen Fahrkünsten sehr überzeugt: 93 Prozent der Frauen und 96 Prozent der Männer halten sich für "gute" Autofahrer, fast 90 Prozent schreiben sich selbst zudem einen defensiven Fahrstil zu: "Da dürfte es eigentlich kaum noch Unfälle auf deutschen Straßen geben", urteilte Anja Schweitzer vom Umfrage-Institut psychonomics.

Das Institut befragte für die Studie im Auftrag von Auto Bild und der Axa-Versicherung insgesamt 1000 repräsentativ ausgewählte Deutsche zwischen 18 und 65 Jahren.

(sueddeutsche.de / AFP / AP)

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